Klasnic und Co.: Diese Klub-Legenden will Paqarada noch überholen
Natürlich sieht die 100 gut aus, so rund und dreistellig, wie sie dasteht. Aber eigentlich soll‘s die 102 sein. So viele Pflichtspiele könnte Leart Paqarada für den FC St. Pauli bestritten haben, wenn er sich im Sommer zum 1. FC Köln verabschiedet.
„100 Spiele in drei Jahren wären schon was cooles“, sagt der 28-Jährige, „aber wenn der Körper mitmacht, würde ich gerne alle machen“. Auf 91 Einsätze in Braun-Weiß kommt Paqarada bisher. Elf weitere Partien würden ihn in St. Paulis Allzeit-Liste vor Ivan Klasnic, Max Kruse und Jens Duve katapultieren – und zum Gleichstand mit dem Erstliga-Kicker und langjährigen MOPO-Reporter Rolf-Peter „Buttje“ Rosenfeld. Eine umsichtige Zweikampfführung ist dabei angesichts von drei bisher gesammelten Gelben Karten zu empfehlen.
Nur einer flankt häufiger als Paqarada
Eine andere 100 könnte der Kapitän schon gegen Fürth klarmachen. 95 Flanken hat Paqarada in dieser Saison aus dem Spiel heraus geschlagen, im Schnitt viereinhalb pro Partie. Der zweitbeste Wert in der Zweiten Liga, nur Kiels Fabian Reese schlägt gegnerischen Verteidigern noch mehr Bälle um die Ohren. „Ich werde auf jeden Fall ein paar Mal aufs Tor hauen und dann schauen wir mal, was gelingt“, kündigt Paqarada an.
Es soll der siebte Sieg in Folge sein – aber der Linksverteidiger mit Offensivdrang warnt: „So eine Serie gibt Selbstvertrauen, wir sind momentan gut drauf. Aber es waren auch hart erkämpfte Siege, wo es hier und da durchaus in die andere Richtung hätte laufen können.“
Ein Angriff auf ganz ob für Paqarada kein Thema
Die Erfolge in Nürnberg und Magdeburg kamen auch durch seine Vorlagen zustande. Wie weit der Höhenflug noch gehen kann? Ein Angriff auf ganz oben sei in der Mannschaft kein Thema, beschwichtigt Paqarada. Andererseits: „Man klettert und klettert und wohin der Baum geht, wissen wir ja.“ Bis hoch zur Krone, wo es sich Darmstadt, Heidenheim und der HSV allerdings recht komfortabel eingerichtet haben.
Apropos Einrichtung: Das Thema Köln beschäftigt Paqarada derzeit nur so weit, dass die Familie dort eine Bleibe sucht. Im Januar wurde der Deal mit dem Erstligisten klargemacht, jetzt gilt die volle Konzentration dem Kiezklub. „Mir ist es wichtig, das zu 100 Prozent mit Herz und Leidenschaft zu Ende zu bringen“, betont Paqarada: „Ich bin dem Verein viel zu dankbar, als dass ich jetzt den Macker mache und denke, ich bin eh bald weg.“
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Zumal ja die 100 winkt. Oder gar die 102. Und in einem anderen Trikot die 25. Ende März spielt der Kosovo in der EM-Qualifikation in Israel und gegen Andorra. Nach anderthalb Jahren Nationalmannschafts-Pause dürfte Paqarada dabei sein und zu seinem 25. und 26. Länderspiel kommen. „Das war immer ein schönes Gefühl“, sagt Paqarada: „Um ehrlich zu sein, kann ich es kaum erwarten.“