• Das Präsidium des FC St. PaulI: der mittlerweile ausgeschiedene Joachim Pawlik, Präsident Oke Göttlich, die Vizepräsidentin Christiane Hollander und die Vizepräsidenten Carsten Höltkemeyer und Jochen Winand (v.l.)
  • Foto: WITTERS

Kleine Revolution beim Kiezklub: Der FC St. Pauli will sich neu aufstellen

Der FC St. Pauli will sich für die Zukunft besser aufstellen, die immer größeren Herausforderungen im Profi-Fußball rüsten und dafür neue Strukturen schaffen. Präsidium und Aufsichtsrat haben einen Antrag auf einer Satzungsänderung ausgearbeitet, die bei der für den 15. November angesetzten Mitgliederversammlung zur Abstimmung gestellt wird. Ziel ist es, künftig schneller und professioneller entscheiden zu können, ohne die Mitbestimmung der Mitglieder zu beschneiden.

Nach jahrelangen Diskussionen über eine neue Führungsstruktur beim Kiezklub, in deren Zentrum immer wieder die Frage stand, ob der FC St. Pauli nicht ein hauptamtliches Präsidium braucht, wurde ein Sonderweg erarbeitet. Das Präsidium bleibt weiter ehrenamtlich. Eine Ausgliederung der Abteilung Profi-Fußball ist weiterhin kategorisch ausgeschlossen.

Aktuelle Führungsstruktur „nicht mehr zeitgemäß“

Mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz und mehreren hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei der FC St. Pauli längst ein mittelständisches Unternehmen, wolle aber dennoch aus Überzeugung ein eingetragener Verein bleiben, heißt es von Seiten des Kiezklubs. Die aktuelle Führungsstruktur sei „mit Blick auf diese Entwicklung nicht mehr zeitgemäß“. Das ehrenamtliche Präsidium stoße an seine Grenzen, die Verantwortung für Entscheidungen von großer Tragweite stehe nicht mehr im Verhältnis zum Haftungsrisiko.

Präsidium soll um vier hauptamtliche Personen erweitert werden

Die Lösung nach Meinung der aktuellen Vereinsführung: Künftig soll das Präsidium um bis zu vier hauptamtliche sogenannte Vertreterinnen oder Vertreter erweitert werden, die faktisch wie Geschäftsführer agieren, mit allen Rechten und Pflichten.

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Diese Personen werden vom Präsidium bestellt und vom Aufsichtsrat abgesegnet und sollen einen oder mehrere für den Verein elementare Bereiche verantworten: Sport, Finanzen, Vertrieb und Sponsoring/Vermarktung, Recht sowie Vereinsstrategie und Klubentwicklung.
Diese Vertreterinnen oder Vertreter müssen Vereinsmitglieder sein und es ist davon auszugehen, dass vorwiegend, wenn nicht sogar ausschließlich, Personen ausgewählt werden, die bereits eine Funktion im Verein haben. Das Präsidium könnten aber auch externe Personen berufen, die dann Mitglied werden müssen.

Für eine Satzungsänderung sind 75 Prozent Zustimmung der Mitglieder nötig. „Wir hoffen sehr, dass die Mitglieder die Sinnhaftigkeit dieses Antrages erkennen“, sagt Präsident Oke Göttlich.

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