• Marvin Knoll (l.) und Dimitrios Diamantakos waren im Hinspiel neben Mats Möller Daehli die besten Kiezkicker. Am Sonnabend stehen sie nicht in der Startelf.
  • Foto: WITTERS

Knoll & Diamantakos: St. Paulis Derby-Helden auf dem Abstellgleis

Im Hinspiel bei St. Paulis 2:0-Sieg im Hamburger Derby am Millerntor waren sie die Matchwinner. Beim Rückspiel werden sie sich das Geschehen – zumindest am Anfang – von draußen ansehen müssen. Kaum vorstellbar, dass Trainer Jos Luhukay Marvin Knoll und Dimitrios Diamantakos vom Abstellgleis holt und auf die große Reise schickt.

Kampfmaschine Knoll (29) spielt schon lange nicht mehr die (unverzichtbare) Rolle, die er noch unter Luhukays Vorgänger Markus Kauczinski inne hatte. Seinen Stammplatz ist er längst los. Beim Erfolg am 16. September vorigen Jahres räumte Knoll noch rigoros ab, stopfte sämtliche Löcher, für die Rothosen war das Durchkommen im Mittelfeld äußerst schwer. Zudem bereitete er beide Treffer vor. Für seinen starken Auftritt erhielt der Sechser von der MOPO die Note 1,5, vom Fachblatt „Kicker“ wurde er sogar zum „Mann des Spiels“ gekrönt.

Marvin Knoll seit fünf Partien ohne eine Einsatzminute

Mittlerweile verkümmert Knoll auf der Ersatzbank. In den letzten fünf Partien saß er ohne auch nur eine Minute Einsatz draußen. Seinen Frust verbirgt er hinter seinem Markenzeichen, dem Rauschebart. Dennoch haut er sich im Training rein.

Knoll teilt St. Pauli-Schicksal mit Zimmerpartner Dimitrios Diamantakos

Seinem Zimmerpartner bei Auswärtsspielen und im Trainingslager geht es nicht viel besser. Diamantakos (26), der im Hinspiel wie aufgedreht spielte, ein Tor schoss und HSV-Abwehrspieler Rick van Drongelen quasi zum Eigentor „nötigte“, weil er hautnah dran war, ist ebenfalls frustriert.

Drei St. Pauli-Spiele, null Einsatzzeit

Nach überstandener Verletzung Ende des vergangenen Jahres war er in Fürth (0:3) und gegen Stuttgart (1:1) zweimal ohne Einsatz im Kader, das 1:2 in Kiel musste er sich gar zu Hause auf dem Sofa ansehen – eine Strafe, weil er sich angeblich im Training hängen ließ und seinen Frust gegen Stuttgart nach Meinung von Luhukay öffentlich zur Schau stellte.

Sieben Minuten am Millerntor gegen Dresden

Beim 0:0 gegen Dresden durfte der Grieche erst in der 83. Minute ran, obwohl in der zweiten Hälfte vorn nicht mehr viel lief. Es gilt als fast sicher, dass der Stürmer, der die interne Torschützenliste mit sechs Treffern lange allein anführte, am Saisonende weg ist.

Zwei St. Paulianer verletzt, einer anderer ist weg

Aus anderen Gründen am Sonnabend nicht dabei bzw. nicht in der Startelf sind drei andere Kiezkicker: Für Abwehrchef James Lawrence kommt ein Mitwirken wohl noch zu früh. Nach seiner Meniskus-OP im Dezember hat er erst in dieser Woche wieder voll mittrainiert. Turbo-Mann Christian Conteh ist nach langwieriger Muskelverletzung noch nicht wieder fit und Mittelfeldwirbler Mats Möller Daehli wechselte im Winter zum belgischen Erstligisten KRC Genk. Am Sonnabend läuft also eine ganz andere Elf als im Hinspiel auf. Reicht es trotzdem wieder zu einer Überraschung?

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