Krimi in Kiel! St. Pauli gewinnt das Nordduell, verliert aber Afolayan
Die 40-Punkte-Marke ist geknackt, die letzte theoretische Aufstiegschance erhalten: Der FC St. Pauli setzte die grandiose Rückrunde im Nordduell bei Holstein Kiel fort, gewann in einem Krimi mit 4:3 (1:1), verlor aber den phasenweise überragenden Oladapo Afolayan per Platzverweis.
Los ging’s mit einem billigen Ballverlust von Eric Smith, in dessen Folge Bartels auf Hereingabe von Reese fast das frühe 1:0 erzielt hätte (3.). Auf der Gegenseite verpasste Elias Saad eine scharfe Hereingabe von Manolis Saliakas hauchzart, ehe der Grieche seinerseits einen Abschluss übers Gehäuse setzte (5.). Durchaus flott also, was auch so blieb, sprach ja auch aus tabellarischer Sicht nichts dagegen. Allerdings fehlte es auf beiden Seiten am letzten Zug zum Tor, auch schlichen sich immer wieder einfache Patzer ein.
Skrzybski brachte Kiel gegen St. Pauli in Führung
Ein Sammelsurium ebensolcher führte dann auch zur Führung der Hausherren. Ein sehr hoher Querschläger von Saliakas flog in den Hamburger Strafraum, Karol Mets entschied sich zum Wegbleiben, Nikola Vasilj anders und räumte dabei Bartels aus dem Weg. Referee Kampka gab Strafstoß, den Skrzybski sicher verwandelte (28.).
Die Gäste reagierten genervt, wollten, konnten aber nicht so wirklich. Zu ungenau gerieten die Aktionen, Torgefahr generierten die Hamburger nahezu gar nicht. Bis Oladapo Afolayan, bis dahin sehr unglücklich unterwegs, plötzlich zentral vorm Tor frei zum Abschluss kam und Keeper Dähne mit einem platzierten Schuss ins Eck keine Chance ließ. 1:1 (39.), wie Holsteins Treffer einer ohne Vorankündigung. Und der Pausenstand.
Vasilj hielt nach der Pause stark gegen Reese
Durchgang zwei hatte kaum begonnen, da verlor Jakov Medic die Kugel an Holtby, nach dessen Pass Reese blank auf Vasilj zulief, in diesem aber seinen grandiosen Meister fand (47.). Und dann traf ein Kieler doch, einer gar, der für die Zukunft mit St. Pauli in Verbindung gebracht wird – und zwar für St. Pauli. Einen Freistoß von Marcel Hartel köpfte Hauke Wahl aus Nahdistanz am verdutzten Dähne vorbei zum 1:2 in die eigenen Maschen (53.). Und nur acht Minuten später veredelte Lukas Daschner mit einem herrlichen Abschluss zum 1:3 eine prima Vorarbeit von Afolayan.
Als dann Kirkeskov nach toller Kombination zwischen Elias Saad und Leart Paqarada das zweite Eigentor des Abends unterlief (74.), schien die Nummer durch. Doch nach Komendas 2:4 (78.) wurde es noch einmal wild, zumal Afolayan noch die Ampelkarte sah (88.) und Kiel in Überzahl durch Reese auf 3:4 herankam (90.+3).
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Es war der Schlusspunkt eines wilden Spiels. „Das war tough“, sagte Eric Smith. „Kiel ist eine dieser Mannschaften, bei denen man weiß: Wenn die in Fahrt kommen, wird es schwierig.“ St. Pauli hat es trotzdem geschafft – mal wieder in dieser Rückrunde.