Timo Schultz konnte sich bei seinem ersten Länderspiel nicht immer frei entfalten, hatte aber trotzdem eine Menge Spaß.
  • Timo Schultz konnte sich bei seinem ersten Länderspiel nicht immer frei entfalten, hatte aber trotzdem eine Menge Spaß.
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Kurios: St. Pauli-Trainer Schultz bestreitet Länderspiel gegen die DDR

St. Pauli-Trainer Timo Schultz feierte endlich sein „Länderspiel-Debüt“. In Emden trat der 44-Jährige für Ostfriesland gegen eine „DDR-Auswahl“ aus Spielern an, die sich nach dem Mauerfall in Schultz’ Heimatregion niedergelassen hatten. Das Benefizspiel für ein Hospiz in Emden gewannen Schultz und Co. mit 9:4.

Das Ergebnis war reine Nebensache, es war eine Feier zwischen „Ossis“ und „Ossis“ nach gut drei Jahrzehnten. 1000 Zuschauer sahen die Partie, in den Heimkurven wurde Jever, in der Ostkurve das sächsische Radeberger ausgeschenkt. Vor dem Anpfiff sangen die Ostfriesland-Allstars „Wir sind Ostfriesenkinder“, auch die DDR-Hymne „Auferstanden aus Ruinen“ erklang.

Mit Köln-Trainer Baumgart: „Länderspiel Ostfriesland gegen die DDR“

Mit dabei war der heutige Köln-Trainer Steffen Baumgart, der 1991 als 19-Jähriger von Dynamo Schwerin zur Spielvereinigung Aurich wechselte – er steht beispielhaft für ein Stück (deutsch-)deutscher Fußball-Geschichte.

Während einige DDR-Stars wie Andreas Thom oder Matthias Sammer von zahlreichen Westklubs gejagt und ordentlich vergütet worden, standen viele ostdeutsche Kicker vor dem Nichts. „Aurich eröffnete mir eine Zukunft und gleichzeitig einen Weg zurück in den Fußball“, sagte Baumgart dem Magazin „11 Freunde“.

Emden schaffte es mit Ost-Kickern fast bis in die Zweite Liga

Die Kickers Emden als führender Klub der Region schaffen es mit der Verstärkung von „drüben“, unter anderem dem späteren Dortmunder Champions-League-Sieger Jörg Heinrich, fast bis in die Zweite Liga. Viele Kicker, die damals von Ost nach West gingen, sind auch nach ihrer aktiven Zeit in Ostfriesland geblieben.

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Für die Ostfriesen-Auswahl spielten neben Timo Schultz sowie die ehemaligen Zweitliga-Profis Frank Löning, Jens Wemmer und Uwe Groothuis. Der gebürtige Wittmunder Schultz hatte sich mit dem Satz „Ich wäre auch gerne mal Nationalspieler gewesen, aber Ostfriesland war leider nie ein unabhängiger Staat“ geradezu mustergültig für einen Platz im Team beworben.

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