Schiedsrichter Patrick Hanslbauer verwarnt Richard Neudecker
  • Schiedsrichter Patrick Hanslbauer verwarnte Ex-St. Pauli-Profi Richard Neudecker am Wochenende. Je nach Auslegung ist es seine fünfte oder sechste Gelbe Karte.
  • Foto: imago/Picture Point

Kurioser Fauxpas: Ex-St. Pauli-Profi muss Gelbsperre zweimal absitzen

Doppelt ärgerlich für den ehemaligen St. Pauli-Profi Richard Neudecker: Im Drittliga-Topspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Dienstagabend (19 Uhr) muss Neudecker, aktuell bei 1860 München unter Vertrag, eine Gelbsperre absitzen. Und das, obwohl er dieselbe Sperre eigentlich bereits abgesessen hatte. Schuld daran ist ein Fehler im System des DFB.

Am 15. Januar hatte Neudecker bei der Partie gegen Wehen Wiesbaden (3:2) in der 73. Minute seine fünfte Gelbe Karte gesehen. Die Folge: Am darauffolgenden Spieltag bei Viktoria Köln (1:0) fehlte der frühere Mittelfeldspieler des FC St. Pauli im Kader der Münchner. Schließlich dachte Neudecker, er dürfe gelbgesperrt nicht auflaufen.

DFB-Panne: Ex-St. Pauli-Profi Neudecker sitzt Gelb-Sperre erneut ab

Nachdem der 25-Jährige am vergangenen Wochenende beim FSV Zwickau (3:1) in der 62. Minute nun erneut Gelb sah, gingen alle von seiner insgesamt sechsten Verwarnung in dieser Saison aus. Tatsächlich notierte der DFB aber Neudeckers fünfte Gelbe Karte – und sperrte ihn für die kommende Partie. Das teilte 1860 am Montag mit.

Der Grund ist demnach ein Fehler im internen DFB-System. Am 12. September 2021 wurde vom damaligen Schiedsrichter Dr. Robin Braun anstelle der Rückennummer 31 des eigentlich verwarnten Neudecker die Nummer 30 notiert, also die von Milos Cocic. Dass es sich dabei um einen Fauxpas handeln muss, wird deutlich, weil Cocic in dieser Partie nicht eingesetzt wurde, aber für ein angebliches Foulspiel verwarnt wurde. „Ein für jedermann klar erkennbarer Fehler“, findet 1860 München.

1860 München: Günther Gorenzel ärgert sich über DFB-Entscheidung

Dennoch hält der DFB an seiner eigenen Statistik fest – und lässt Neudecker seine Sperre ein zweites Mal absitzen. „Trotz des Einspruchs des TSV 1860 München gibt es seitens des DFB keine Änderung“, teilte der Klub des Ex-St. Paulianers (spielte 2016 bis 2019 für die Kiezkicker) mit. Der DFB verwies vielmehr auf die Kontrollpflicht der Vereine. Die Münchner hätten laut eigenen Angaben den mutmaßlich fehlerhaften Spielbericht aber nicht freigegeben.

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„Der DFB macht es sich sehr einfach und wälzt alle Dinge auf die Vereine ab – und wir haben rechtlich keine weitere Möglichkeit mehr, dagegen vorzugehen“, ärgerte sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel. „Das sehe ich überhaupt nicht ein, aber letztlich müssen wir uns dem beugen.“ Der Beschluss des DFB scheint endgültig – Neudecker wird gegen Kaiserslautern erneut zusehen müssen.

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