Der Fall Buchtmann: Schultz verweist auf grundsätzliche Problematik
Das Zeitfenster war einigermaßen klar definiert, das Ziel ebenso. Die Abwesenheit von Daniel-Kofi Kyereh durch seine Teilnahme mit Ghanas Nationalelf am Afrika-Cup wollte Christopher Buchtmann dazu nutzen, sich nachhaltig für eine Vertragsverlängerung beim FC St. Pauli zu empfehlen. Nun, da besagte Phase bereits Geschichte ist, muss man konstatieren: Es ist suboptimal gelaufen für den 29-Jährigen.
In der kurzen Winter-Vorbereitung hatte er es geschafft, das interne Rennen um die Kyereh-Vertretung für sich zu entscheiden. Nicht zuletzt durch einen starken Auftritt im Test gegen Beerschot mit Tor und Vorlage hatte sich Buchtmann gegen den wieder genesenen Lukas Daschner behauptet und sich den Startelf-Platz für den Jahresauftakt gegen Erzgebirge Aue gesichert. Die positive Tendenz fand dann allerdings keine Fortsetzung, wobei Timo Schultz auf eine grundsätzliche Problematik verwies.
Buchtmann hat seine Qualitäten in dieser Saison schon gezeigt
„Du kannst Kofi und Buchti als Spielertypen nicht eins zu eins vergleichen“, stellte der Coach heraus. Dazu kam, dass es bei St. Pauli gegen Aue grundsätzlich an diversen Kleinigkeiten haperte, die schließlich auch auf Buchtmanns Spiel Einfluss nahmen. „Aue stand extrem kompakt im Zentrum“, hatte Schultz analysiert und ergänzt, dass er sich gewünscht hätte, dass Buchtmann häufiger selbst in die Tiefe geht oder den Ball tief spielt. „Das war schwierig. Aber es wäre für Buchti schon wichtig gewesen, häufiger mal in die Abschlusssituation zu kommen.“
Nach 69 Minuten war Buchtmanns erste Chance beendet, Etienne Amenyido wurde für ihn eingewechselt, eine zweite gab es nicht. Im Pokal-Kracher gegen Borussia Dortmund fand er sich auf der Bank wieder, weil Finn Ole Becker den Vorzug erhalten hatte, und kam auch nicht als Joker. Im Volkspark fehlte Buchtmanns Name komplett im Aufgebot, weil er gesundheitlich angeknockt war. Ganz sicher ist es fehl am Platz, vorzeitige Schlüsse bezüglich seiner Zukunft am Millerntor zu ziehen. Die Saison ist noch lang, und mit seinen Treffern gegen Dynamo Dresden in Liga und Pokal hat Buchtmann bereits seinen Anteil daran, dass der FC St. Pauli auf Platz zwei und im Viertelfinale steht.
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Dennoch wäre ein weiteres Ausrufezeichen dem Vorhaben Buchtmanns, beim Kiezklub in sein elftes Jahr gehen zu können, sicher zuträglich gewesen.