Mannschaft vom FC St. Pauli feiert den Auswärtssieg gegen Hoffenheim
  • Die Erleichterung ist ihnen ins Gesicht geschrieben: Gegen die TSG Hoffenheim konnte St. Pauli den zweiten Saisonsieg einfahren.
  • Foto: imago/Jan Huebner

„Wahnsinnig stolz“: St. Pauli trotzt erst Widerständen – und darf dann feiern

Als der Ball in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Hoffenheimer Torlinie überrollte und schließlich im Netz einschlug, gab es kein Halten mehr: Alle Ersatzspieler, der versammelte Staff und das komplette Trainerteam des FC St. Pauli stürmten jubelnd auf den Platz, die rund 5000 Gäste-Fans unter den 26.199 Zuschauer:innen im Kraichgau ließen ihrer Freude ebenfalls freien Lauf. Mit 2:0 (1:0) gewann der Kiezklub bei der TSG, ließ diese in der Tabelle durch das Tor in der Nachspielzeit hinter sich und kletterte auf Rang 15.

Die Hamburger starteten sehr behutsam in die Partie, hatten in der Anfangsviertelstunde nur 25 Prozent Ballbesitz, bekamen ihrerseits kaum Druck auf die Kugel und ließen Hoffenheim machen. „Wir hatten am Anfang ein bisschen Probleme”, räumte Coach Alex Blessin ein. Die TSG versuchte es immer wieder mit hohen Bällen hinter die Kette, zur Wahrheit gehörte auch: Bis auf einen harmlosen Hlozek-Kopfball (14.) kam da nichts bei zustande.

Nikola Vasilj pariert Schuss von Anton Stach

Man konnte nicht wirklich behaupten, dass irgendwas auf eine Gästeführung hindeutete, aber St. Pauli zeigte die zuletzt so schmerzlich vermisste Effizienz. Nach einem Zuspiel von Eric Smith tankte sich Jackson Irvine auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, legte zurück auf Dapo Afolayan – und der Engländer versenkte unhaltbar per Aufsetzer im Knick (20.).


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Fast hätte Braun-Weiß den knappen Vorsprung umgehend wieder hergeschenkt, aber Nikola Vasilj verhinderte mit einer Glanzparade gegen Stach, der nach Bischof-Freistoß blank zum Abschluss gekommen war, den prompten Ausgleich (22.). Ganz wichtig, denn der Kiezklub war jetzt drin im Spiel und hielt Hoffenheim vom eigenen Tor fern.
Offensiv ging allerdings nach dem Treffer herzlich wenig. Ergo passierte lange gar nichts, was St. Pauli natürlich recht sein konnte. Erst kurz vor der Pause wurde es nochmals richtig brenzlig, als Bülter aus spitzem Winkel und wenigen Metern zum Abschluss kam. Erneut zeigte sich Vasilj auf dem Posten, verhinderte das 1:1 und rettete so die Führung in die Pause.

Oladapo Afolayan (l.) setzte im Spiel gegen die TSG Hoffenheim immer wieder Ausrufezeichen. WITTERS
Oladapo Afolayan im Zweikampf mit Anton Stach
Oladapo Afolayan (l.) setzte im Spiel gegen die TSG Hoffenheim immer wieder Ausrufezeichen.

Und die hätte sich kurz nach Wiederbeginn fast verdoppelt. St. Pauli schaltete super um, Afolayan setzte den umtriebigen Morgan Guilavogui in Szene, der im Fallen abzog und am Pfosten scheiterte (47.). Überhaupt nahm die Nummer jetzt mehr Fahrt auf, weil Hoffenheim mehr nach vorne investierte und der Kiezklub mehr Räume bekam: Vasilj parierte auf der einen Seite sicher gegen Grillitsch (49.), Tabakovic verpasste eine Hereingabe knapp (54.). Auf der anderen Seite scheiterte Guilavogui an Baumann (55.), Afolayan entschied sich für Querpass statt Abschluss (66.).

FC St. Pauli: Alexander Blessin lobt Mannschaft

Danach beruhigte sich das Geschehen wieder. Und je länger die Nummer andauerte, desto druckvoller, aber auch verzweifelter wurden die Aktionen der Gastgeber, während sich Braun-Weiß gegenseitig unterstützte, in jeden Zweikampf panzerte, kaum Lücken feilbot. „Eine gute kämpferische und läuferische Einstellung ist immer die Basis bei uns”, brachte es Sportchef Andreas Bornemann auf einen Nenner. „Wir haben leidenschaftlich gekämpft, verteidigt, die Null gehalten und, ich glaube auch verdient, die drei Punkte geholt.”

Die Kiezkicker konnten das enge Spiel für sich entscheiden. imago/Jan Huebner
Mannschaft des FC St. Pauli feiert
Die Kiezkicker konnten das enge Spiel für sich entscheiden.

Letzte Zweifel beseitigte nach einem Ballverlust von Bischof Andreas Albers. Kapitän Irvine trieb die Kugel nach vorne, spielte im richtigen Moment zum just eingewechselten Dänen, der frei vor Nationalkeeper Baumann die Nerven behielt und zum Endstand abschloss (90.+2).

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„Wir haben viel investiert und uns viele Chancen herausgearbeitet”, freute sich Coach Blessin, der „wahnsinnig stolz” auf seine Mannschaft war angesichts dessen, „was die hier rausgehauen hat”.

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