Andreas Albers im Zweikampf mit Felix Nmecha
  • Immer mit 100 Prozent bei der Sache: Andreas Albers, hier gegen Felix Nmecha
  • Foto: Imago/De Fodi

„Letzte Saison war viel schlimmer“: St. Paulis Albers spricht über seine Rolle

Es war lange offen, ob er in seiner Laufbahn noch einmal sowas würde erleben dürfen. Bundesliga, Signal Iduna Park zu Dortmund, über 80.000 Anwesende – aber das gehört seit Freitagabend zur Vita von Andreas Albers. Der 34-Jährige hatte trotz einer sportlich enttäuschenden Saison im Sommer ein neues Vertragsangebot vom FC St. Pauli erhalten. Eine Entscheidung, die für alle Beteiligten Sinn macht, wie man spätestens jetzt weiß.

„Die größte Kulisse in Deutschland, natürlich auch für mich persönlich“, sagte er nach der bitteren 1:2-Niederlage in den Katakomben der gigantischen Arena. „Tolle Stimmung, alles drum herum war top.“ Trotzdem hätte der Däne lieber vor 20.000 Menschen gespielt und gewonnen.

Schon fünf Einwechslungen für Andreas Albers

Und dennoch: Er hat gespielt. Ab der 88. Minute erst, aber es war nun auch schon die fünfte Einwechslung des baumlangen Routiniers in dieser Spielzeit. „Ich will natürlich gern, dass wir ein bisschen mehr in Ballbesitz und nach vorne kommen, dass wir ein bisschen flanken können von besseren Positionen. Das ist dann sozusagen mein Ding“, erklärte er. Bislang bekam er erst 23 Minuten, das Vorhaben umzusetzen. Aber Albers ist weit davon entfernt, deswegen Frust zu schieben.

Andreas Albers gehört zu St. Paulis Vorzeige-Profis

„Letzte Saison war viel schlimmer, da war ich am Anfang der Saison oft gar nicht im Kader“, erinnerte er sich. „Und trotzdem schieße ich am letzten Spieltag ein Tor und wir holen den ersten Platz.“ Also: „Ich kann durchziehen, 34 Spieltage, aber auch 100, das ist für mich kein Problem. Ich bin fit und freue mich, auf dem Platz zu stehen.“ Was im übrigen auch für die Kollaustraße gilt.

Dass er physisch auf der Höhe wirkt, vielleicht sogar noch einen Tick mehr als in der Vorsaison, käme „natürlich durch die Trainingsarbeit, die ich jeden Tag mache. Durch die wenige Spielpraxis versuche ich, immer ein bisschen mehr zu machen auf dem Trainingsplatz und ein bisschen was nachzuholen“. Er sei da bei 100 Prozent und habe tatsächlich zugelegt, „das tut mir auch gut. Es ist auch mental sehr wichtig, wenn man dann reinkommt, dass man sich mehr bewegen kann. Dann fühlt man sich besser“.

Andreas Albers ist enorm wichtig für St. Paulis Teamgefüge

Nicht nur wegen dieser vorbildlichen Einstellung hat Albers seinen fixen Platz in der Team-Hierarchie. „Ich übernehme auch Verantwortung für die jungen Spieler, für diejenigen, die nicht so oft spielen, für die Verletzten“, erläuterte er. „Damit sie so weit möglich vorwärts kommen wie möglich.“ Er fühle ich sich komplett wohl dabei, sei als Persönlichkeit ganz ruhig und vertrauenswürdig. „Ich versuche, der ganzen Mannschaft zu helfen. Wir haben schon große Persönlichkeiten, vor allem auch im Mannschaftsrat. Die machen eine super Arbeit. Da bewege ich mich ein bisschen dazwischen und versuche, dass alles in die richtige Richtung läuft.“

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Trotzdem ist er freilich in erster Linie Leistungssportler, und als solcher will er spielen. „Ich fühle immer noch, dass ich Fußballerisch dran bin, dass ich den Unterschied machen kann“, lautete seine mit gesundem Glauben an sich selbst garnierte Selbsteinschätzung. Bis jetzt sei es natürlich ein bisschen schwer mit nur wenig Spielzeit. „Aber ich bleibe dran.“

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