Marwin Schmitz wird nach seinem Tor gegen Lyon gefeiert
  • Marwin Schmitz wird von den Kollegen für seinen Geniestreich gefeiert.
  • Foto: WITTERS

Marwins märchenhafter Moment: Schmitz verzaubert St. Pauli und seine Familie

Der Profi-Fußball mag ein relativ herzloses Geschäft sein. Hin und wieder aber beschert er Momente, die ein Leben lang bleiben. Man frage nach bei Marwin Schmitz, der vermutlich in der Nacht zu Donnerstag kein Auge zugetan haben wird.

Zarte 17 Lenze zählt der Mittelfeldspieler, den den FC St. Pauli eigentlich nur aus Personalmangel mit ins Trainingslager nach Scheffau in Österreich genommen hatte. Dort überstand das Talent alle noch so harten Einheiten mit Bravour, und nicht nur das: Für seine Leistung im ersten Testspiel gegen Fürth (1:3) bekam er ein Sonderlob von Trainer Alexander Blessin.

Marwin Schmitz erzielt St. Paulis traumhaftes Siegtor

Der schenkte Schmitz dann auch am Mittwochabend das Vertrauen. St. Paulis unbefleckter U19-Mann gegen das Star-Ensemble von Olympique Lyon, allein das war schon aller Ehren wert. Doch drei Minuten vor Schluss nahm die Nummer märchenhafte Züge an: Schmitz kam gut 20 Meter vom Tor der Franzosen an den Ball, legte ihn sich zurecht und zimmerte das Spielgerät mit Wucht und Wonne in den rechten Knick.

Marwin Schmitz begeisterte im Testspiel gegen Olympique Lyon. WITTERS
Marwin Schmitz im Testspiel gegen Olympique Lyon
Marwin Schmitz begeisterte im Testspiel gegen Olympique Lyon.

Es war das einzige Tor des Spiels, der Siegtreffer für den Kiezklub gegen eines der Aushängeschilder Frankreichs. Und Schmitz konnte es selbst kaum fassen, was da gerade passiert war. Er jubelte erst, lief ein paar Meter, sank dann auf die Knie und hielt sich die Hände vors Gesicht. Da war er schon längst inmitten einer braun-weißen Spielertraube, derweil sich seine Familie auf der Tribüne mit ihm freute. Die war eigens für die Partie nach Schwaz angereist.

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„Ich habe es ja letzte Woche schon gesagt, der Junge macht einfach Spaß“, erneuerte Blessin seine Worte für Schmitz, ehe der Coach verständlicherweise auf die Bremse trat. „Jetzt muss man aber natürlich aufpassen und ihn nicht zu schnell irgendwo hinjubeln“, mahnte der 51-Jährige. „Er arbeitet hart und soll schön auf dem Teppich bleiben, aber er macht halt einfach Spaß. Ich glaube, mehr brauchen wir gerade gar nicht dazu sagen.“ 

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