• Afeez Aremu und Maxi Dittgen haben in St. Paulis Trainingslager einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
  • Foto: WITTERS

Das sind die Gewinner des Trainingslagers

Das war’s dann also. Am Dienstagmittag setzte sich der Tross des FC St. Pauli in Herzlake in den Bus gen Heimat, acht Tage Trainingslager im altbewährten „Romantik Hotel Aselager Mühle“ liegen hinter Team und Trainern. Die Gesamtbilanz fällt absolut positiv aus.

„Es läuft gut, könnte man sagen“, freute sich Timo Schultz. Es gäbe immer Sachen, von denen man gehofft habe, dass sie noch besser laufen „aber im Grunde genommen glaube ich, mit der Basis, die wir letztes Jahr gelegt haben, sieht man, dass der Kern der Truppe das wirklich drin hat. Und die Neuen fügen sich da nahtlos ein und geben vielleicht sogar in dem ein oder anderen Bereich der Gruppe etwas, was gefehlt hat.“

Immer wieder neue Dynamik beim FC St. Pauli

Für den Coach und seine Mitstreiter ginge es vor allem darum, den Entwicklungsprozess immer wieder neu anzustoßen. Auf der einen Seite das beizubehalten, was gut funktioniert hat, und trotzdem immer wieder neue Impulse reinzugeben. „Ich glaube, das ist wichtig von Trainerseite aus, dass die Jungs merken, dass wir uns weiterentwickeln wollen, dass wir besser werden wollen.“ Durch Ab- und Zugänge käme immer wieder eine neue Dynamik rein, „und die dann am Laufen zu halten und trotzdem jedem Einzelnen das Vertrauen zu geben, das ist für uns auch in schlechten Zeiten immer das Wichtigste gewesen“, erklärte er. „Dass die Jungs merken, dass wir gerne mit ihnen arbeiten, dass wir Bock haben, sie besser zu machen.“

Auch St. Pauli braucht am Ende Ergebnisse

Und trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass es am Ende Profi-Sport ist, dass es darum geht, Leistung zu zeigen und am Wochenende für Ergebnisse zu sorgen. „Das haben wir spätestens im Winter gemerkt, irgendwann müssen die dann auch mal da sein“, erinnerte sich Schultz. „Es nützt der schönste Prozess nichts, wenn das mit den Ergebnissen nicht hinhaut.“

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Einige Profis haben in Herzlake ihre Chance beim Schopf ergriffen. Maxi Dittgen hätte, so Schultz, „sehr auffällig trainiert auf einer für ihn vielleicht gar nicht so optimalen Position. Aber er sagt sich: Es ist für mich auch eine Chance, ich bin näher am Tor, kann mehr Tore schießen. Dann bin ich halt ein super Anläufer, ein super Pressing-Spieler. Dann gehe ich in die Tiefe mit meinem Tempo, dann versuche ich zum Abschluss zu kommen mit meinem starken linken Fuß“. Auch Simon Makienok (einziger Torschütze beim gestrigen Abschlusspiel, das 2:0 für sein Team Grün endete) präsentiere sich gerade „richtig, richtig gut, nicht nur aufgrund seiner Tore, sondern wegen der Art und Weise, wie er trainiert, er wirkt sehr fit, sehr wach“. Auch Daniel-Kofi Kyereh habe riesige Schritte gemacht, Finn Ole Becker sich super entwickelt. „Und Afeez Aremu ist ein komplett anderer Spieler als zum Start der letzten Saison. Manchmal denkst du, den gibt es zweimal auf dem Platz.“

St. Paulis Coach Schultz mit einer lustigen MRT-Anekdote

Gut stellt sich auch die Personalsituation dar. Zwar fehlten zuletzt Etienne Amenyido und Sebastian Ohlsson, „aber das sind alles Sachen, wo wir eher von Tagen als von Wochen sprechen“, beruhigte Schultz, der auf eine baldige Rückkehr von Igor Matanovic hofft. Der sei inzwischen schmerzfrei und genesen von einer Blessur, für die es offenbar mehrere Begriffe gibt. „Die einen sagen Adduktorenprobleme, die anderen, da war auch was mit dem Schambein“, sagte Schultz. Am Ende sei es so, dass man jeden Spieler ins MRT stecken könne, „es würde immer irgendwas leuchten“, witzelte der Coach und fuhr fort: „Wir hatten es einmal, da war eine Schürfwunde und dann hieß es, das wäre ein acht Zentimeter langer Muskelfaserriss. Da spielen sich Sachen ab, das ist Wahnsinn“.

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