Millionen-Transfer zu Ajax! Diese Folgen hat der Medic-Abgang für St. Pauli
Plötzlich ging alles rasend schnell. Lange hatte es geheißen, für Jakov Medic gäbe es beim FC St. Pauli nur lose Anfragen und noch nichts Konkretes. Am Donnerstagabend machte dann das Gerücht von Ajax Amsterdams Interesse die Runde, am Freitag war die Nummer bereits nahezu in trockenen Tüchern: Der Kroate wird per sofort in die Niederlande wechseln, als Ablösesumme werden 2,5 Milllionen Euro plus Boni vermutet.
Die Mitteilung, die der Kiezklub um 11 Uhr am Freitagvormittag veröffentlichte, ließ dabei noch Fragezeichen offen. „Der FC St. Pauli hat Abwehrspieler Jakov Medic für Verhandlungen über einen möglichen Transfer vorerst freigestellt“, heißt es dort.
Daher nehme der Spieler am Freitag nicht am Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf teil, auch bei der Partie selbst werde der 24-Jährige nicht im Kader stehen. „Medienberichte über mögliche Interessenten für den kroatischen Abwehrspieler kommentiert der FC St. Pauli nicht.“
St. Paulis Jakov Medic beim Medizincheck bei Ajax Amsterdam
Dennoch ist davon auszugehen, dass die finale Vollzugsmeldung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Wie das „Abendblatt“ zuerst berichtet hatte, befand sich Medic am Freitag zwecks Medizinchecks in Amsterdam. Ausgehend davon, dass keine gesundheitlichen Bedenken angemeldet werden, wird der Verteidiger, der 65 Partien in Braun und Weiß bestritten hat (acht Tore, zwei Assists), künftig für den niederländischen Traditionsklub auflaufen.
Dessen Sportchef heißt Sven Mislintat, und der hatte den Defensiv-Hünen im vergangenen Sommer bekanntlich bereits zum VfB Stuttgart holen wollen.
Hauke Wahl rückt bei St. Pauli auf die Medic-Position
Der Abgang von Medic hat bereits für das erste Heimspiel der Saison gegen Düsseldorf direkte Konsequenzen. Neuzugang Hauke Wahl wird die Position des rechten Innenverteidigers übernehmen, und das Gute ist: Ein großartiger Qualitätsabfall muss nicht befürchtet werden. Holstein Kiels langjähriger Kapitän weiß genau, was zu tun ist, und dass Coach Fabian Hürzeler den Neuzugang sofort für den Mannschaftsrat nominierte, erzählt viel über die Wertschätzung.
Dahinter ist nun David Nemeth erster Stellvertreter und als Königstransfer der Vorsaison ja eigentlich mehr als das. Der von seiner Schambeinentzündung genesene Österreicher, der am vergangenen Wochenende in der U23 Spielpraxis sammelte, wird mit zunehmender Dauer auch immer mehr Startelfkandidat. Und dann wäre da noch Adam Dzwigala, wenngleich im Moment angeschlagen. Aber bange werden muss beim Kiezklub wegen Medic‘ Abgang niemandem.
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Vielmehr ist es so, dass dem Verein durch den Verkauf ein erhebliches Mehr an Moneten zur Verfügung steht, um sich auf anderen Positionen zu verstärken. Es ist kein Geheimnis, dass der Kiezklub vor allem fürs Sturmzentrum noch einen echten Hochkaräter holen will. Die Suche ist per se schwierig, der neue Kontostand macht St. Pauli aber deutlich flexibler und eröffnet neue Möglichkeiten.