„Mindestziel erreicht“: St. Paulis Genossenschaft knackt nächste Schallmauer
Der Start gelang raketengleich, es folgte eine längere Ruhephase. Jetzt aber hat Genossenschaftsnummer des FC St. Pauli wieder an Fahrt gewonnen und die nächste hohe Hürde genommen. Das gab der Verein am Mittwochvormittag bekannt.
Drei Monate nach dem Start habe die erste Genossenschaft im deutschen Profi-Fußball einen wichtigen Meilenstein erreicht, heißt es in der offiziellen Mitteilung: „Mehr als 16.000 Menschen sind mittlerweile Mitglied in der FCSP eG geworden und haben Anteile im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro gezeichnet.“
St. Paulis eG kann jetzt Mehrheit am Millerntor kaufen
Das Geschäftsmodell der Genossenschaft sieht vor, die Mehrheitsbeteiligung am Millerntor-Stadion zu übernehmen, was ab 20 Millionen Euro möglich ist. „Damit kann die Genossenschaft wie geplant die Mehrheit am Millerntor kaufen“, sagte Genossenschaftsvorstand Andreas Borcherding. Laut Branchenkennern sei die FCSP eG damit die erfolgreichste Crowdinvestment-Kampagne einer neu gegründeten Genossenschaft in der Geschichte der Bundesrepublik.
Was naturgemäß auch den Präsidenten freut. Die eG, wird Oke Göttlich zitiert, sei „eine Erfolgsgeschichte. Wir sind unglaublich glücklich über das Vertrauen und die großartige Unterstützung. Damit zeigen wir, dass ein solidarisches Modell, das auf Mitbestimmung setzt, erfolgreich sein kann“.
St. Pauli hat weiter die 30-Millionen-Marke im Blick
Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli und Aufsichtsrat bei der eG, erklärt, mit den 20 Millionen Euro sei bislang das Mindestziel erreicht, bis Ende März wolle man weiter für die Genossenschaft werben und so nah wie möglich an die angepeilte 30-Millionen-Marke herankommen. Beim Spieltag gegen Hoffenheim Mitte März werde es daher noch einen Aktionsspieltag zur Genossenschaft geben.
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Boss Göttlich betonte zudem, dass der Genossenschafts-Idee eine besondere Bedeutung zukomme dieser Tage. „In politisch schwierigen Zeiten und angesichts des Erstarkens von autoritären Ideen und populistischen Forderungen steht das Modell der Genossenschaft für demokratische Mitbestimmung und Mitverantwortung“, sagte er.
Noch bis Ende März können Menschen Mitglied der Genossenschaft werden und Anteile zeichnen.
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