Johannes Eggestein im Testspiel gegen Atalanta Bergamo
  • Johannes Eggestein erwartet in Halle ein ganz anderes Spiel als im Test gegen Bergamo.
  • Foto: WITTERS

„Müssen gewappnet sein“: St. Pauli tritt in Halle gegen einen Pokal-Fluch an

Wer einen Europapokalsieger 3:0 schlägt, gewinnt wie hoch bei einem Viertligisten? Vorsicht! Das DFB-Pokal-Spiel des FC St. Pauli beim Halleschen FC am Freitag wird eine ganz andere Aufgabe als jene, die die Kiezkicker gegen Atalanta Bergamo überzeugend gelöst haben. Zumal ein Fluch auf den braun-weißen Aufsteigern lastet.

„Von Freundschaftsspielen kann man sich nicht viel kaufen“, betonte Torschütze Johannes Eggestein nach dem 3:0 gegen Bergamo: „Wir müssen uns auf Halle gut vorbereiten, weil es ein anderer Gegner sein wird. Wir müssen damit rechnen, dass Halle sehr tief verteidigen wird und wir erst mal um den Block rumspielen und mehr Geduld haben müssen als hier. Bergamo hat sehr viel angegriffen, da haben sich die Räume ein bisschen von alleine ergeben.“ 

Halle startete mit zwei Unentschieden in die Saison

Diesen Gefallen wird der DDR-Pokalsieger von 1956 den Braun-Weißen nicht tun. Nach dem Abstieg aus der Dritten Liga steht Halle mitten in einem Umbruch. Der Saisonstart in der Regionalliga Nordost ließ mit einem 0:0 in Chemnitz und einem 1:1 gegen Plauen noch zu wünschen übrig. Der direkte Wiederaufstieg gestaltet sich angesichts der Konkurrenz von Lok Leipzig und Carl Zeiss Jena schwierig. 

Am Samstag stellte der Klub erst einmal Spieler zum Autogrammeschreiben für die Aktion „Paul schwimmt“ ab, eine Wohltätigkeitsveranstaltung für bedürftige Kinder am Süßen See in Aseleben unter Beteiligung des ehemaligen Freistil-Weltmeisters Paul Biedermann. Im Wasser waren Hallenser zuletzt erfolgreicher als auf dem Rasen. 

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„Für Halle wird es das Spiel des Jahres“, ahnt St. Pauli-Trainer Alexander Blessin: „Da müssen wir gewappnet sein und den Kampf auch annehmen. Wir werden mehr Ballbesitz haben und müssen eine saubere Balance finden.“

2010 stieg St. Pauli in die Bundesliga auf - und ließ in der ersten Pokalrunde Chemnitz jubeln. IMAGO / HärtelPRESS
2010 stieg St. Pauli in die Bundesliga auf - und ließ in der ersten Pokalrunde Chemnitz jubeln.
2010 stieg St. Pauli in die Bundesliga auf – und ließ in der ersten Pokalrunde Chemnitz jubeln.

Als größerer Favorit wird St. Pauli in dieser Saison wohl kaum in ein Spiel gehen. Das steigert die Fallhöhe. Tatsächlich ist St. Pauli nach den letzten vier Bundesliga-Aufstiegen immer in der ersten DFB-Pokal-Runde gescheitert: 1988 in Kaiserslautern, 1995 in Homburg, 2001 in Darmstadt und 2010 in Chemnitz. Einzig 1977 gelang ein 6:1 bei der SG Ellingen-Bonefeld. Stürmer Eggestein ist klar: „Keine Frage, das Spiel gegen Halle wird ein wichtiges sein, um gut in die Saison zu kommen und mit Selbstvertrauen in die Bundesliga zu gehen.“

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