„Muss er noch annehmen“: Das erwartet St. Paulis Trainer von Abdoulie Ceesay
Die Erwartungshaltung war bewusst defensiv kommuniziert worden bei seiner Verpflichtung im Winter. Kein Wunder, ist Abdoulie Ceesay doch gerade einmal 21 Jahre jung und bisher nur das Niveau der ersten Liga Estlands gewöhnt. In der Gruppe ist der Angreifer aus Gambia längst angekommen, in der Bundesliga hingegen fehlen noch ein paar Schritte.
Ceesay hat seit seiner Ankunft Platz zwei hinter Johannes Eggestein sicher im Ranking der Neuner, ergo auch Routinier Andreas Albers überholt. Bislang stand er in jedem Spiel im Kader, wurde sechsmal eingewechselt. So auch gegen Dortmund, als er eine gute Viertelstunde mitwirken durfte. Und dabei sowohl die Ansätze zeigte, wegen derer der Kiezklub ihn geholt hatte, als auch die Defizite, die derzeit noch längere Spielzeiten unwahrscheinlich machen.
St. Paulis Abdoulie Ceesay noch „jung und wild“
„Mit seinem Alter und dem Wissen, wo er herkommt, muss man sagen, dass er einfach Zeit braucht“, sagte Alexander Blessin und fasste den Gesamteindruck in wenigen Worten recht passend zusammen: „Er ist jung und wild. Er will, sprintet viel, geht aber teilweise überhastet in die Zweikämpfe.“ Einer davon hatte kurz nach seiner Einwechslung Gelb zur Folge, als er Pascal Groß in Höhe der Mittellinie recht rüde von hinten zu Fall brachte. Da habe er überlegen müssen, ob er Ceesay wieder runternehme, „aber man will ihn ja auch nicht reduzieren“. Angst habe er dennoch gehabt, dass der Zugang noch vom Platz fliegen könne.
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Kam dann nicht so. Ergo fand der Coach auch positive Ansätze mit Ceesays Schnelligkeit, „er hat ein paar Bälle ganz gut festgemacht und weitergeleitet. Aber er muss das hohe Tempo und die Härte noch annehmen“. Estlands Premium Liiga sei vermutlich mit der 3. Liga hierzulande vergleichbar, „und wir wollen ihn nicht von Anfang an verbrennen, sondern ihm die Zeit geben. Wenn man ihn immer wieder 15 oder 20 Minuten reinbringt und er daraus lernt, dann ist das genau der Schritt, den wir jetzt für ihn sehen“.
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