Nach 14 Jahren: St. Pauli spürt „die Sehnsucht der Fans, erstklassig zu sein“
Lang, lang ist’s her. 2010 war es, als der FC St. Pauli letztmals einen Aufstieg in die 1. Liga hatte feiern dürfen. Nun schicken sich die Kiezkicker an, der Durststrecke ein Ende zu bereiten, allerdings: Das A-Wort ist zumindest in Mannschaftskreisen auch vorm ersten Matchball am Freitagabend im Derby tabu.
Zu Wochenbeginn hatte sich Innenverteidiger David Nemeth gewunden wie ein Aal, um die Vokabel nicht aussprechen zu müssen. Dafür gab’s jetzt ein Sonderlob. „Vorbildlich, David Nemeth“, sagte Fabian Hürzeler. „Wie der Trainer, so der Spieler. Ich gehe damit genau so um wie er, ich habe das Wort Aufstieg bisher nicht in den Mund genommen und werde es auch nicht tun.“ Wobei der Coach natürlich auch klarstellte, dass man nicht in Wolkenkuckucksheim zu Hause sei.
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„Die Spieler können die Tabelle lesen und wissen Bescheid, was im Falle eines Sieges passiert“, erklärte er. Trotzdem müsse man nicht künstlich das Wort Aufstieg hervorheben. „Das haben wir die gesamte Saison nicht getan, wieso sollten wir das jetzt vor so einem Spiel machen?“ Man werde versuchen, den eigenen Prozess fortzusetzen, „im Volksparkstadion auch unsere Identität, unser Spiel auf den Platz zu bringen“. Um „in einer maximal hitzigen Atmosphäre in einem maximal lauten Stadion mit einem maximal motivierten Gegner alles abzurufen. Das wird die Challenge sein“.
St. Paulis Party von 2010 als Motivationsschub?
Was er genau als Motivationshilfe an die Mannschaft herantrage, das wisse er tatsächlich noch nicht. Möglicherweise Bilder aus dem Jahr 2010 von der Party in Fürth oder den Feierlichkeiten auf dem Kiez? „Fakt ist, dass es lange her ist“, meinte Hürzeler. „14 Jahre sind eine lange Zeit, man merkt die Sehnsucht des Vereins und auch der Fans, wieder erstklassig zu sein.“ Da gelte es jetzt einfach, den letzten Schritt zu machen. „Alles weitere mit irgendwelchen Feierlichkeiten, da habe ich mich noch nicht mit beschäftigt, weil mein ganzer Fokus auf dem Stadtderby liegt.“
Einer, der ihm die Sache noch schmackhafter machen könnte, wäre Holger Stanislawski. „Aber ich kenne ihn nicht und habe auch noch keine Nachricht von ihm empfangen“, sagte Hürzeler über den damaligen Trainer. „Aber vielleicht schickt er mir eine, wenn er das hier mitbekommt.“