Nach Saison-Aus: Treu spekuliert über Verletzung und erhält ein großes Lob
Die Bewegungsabläufe waren weit weniger geschmeidig und energetisch als sonst, auch das ihm so eigene positive Lächeln musste sich erst Weg bahnen. An Krücken humpelte Philipp Treu nach dem 1:0 gegen Rostock in den Kabinengang, und an diese Art der Fortbewegung wird sich St. Paulis Top-Zugang des vergangenen Sommers gewöhnen müssen.
„Fünf Wochen noch“ müsse er sich der Gehhilfen bemächtigen, erzählte der Außenverteidiger. Die Folge eines in der Partie gegen die SV Elversberg (3:4) vor zwei Wochen erlittenen Wadenbeinbruchs. Ganz früh im Spiel hatte sich der 23-Jährige ohne Gegnereinwirkung verletzt, wobei es unklar ist, wie eine solch schwere Verletzung passieren kann ohne äußere Einflüsse. Treu spekuliert, dass ein Schlag, den er wenige Tage zuvor im Training abbekommen hatte, ursächlich gewesen ist. Aber mehr als eine Vermutung ist das nicht.
St. Paulis Philipp Treu gibt Vollgas in der Reha
Und am Ende auch egal, weil die Folge Saison-Aus „brutal und sehr enttäuschend“ ist, wie Treu gegenüber Sky gestand. Vor allem mit Blick auf das große Ziel Aufstieg, dessen Erreichen Treu nur passiv begleiten kann: „Es kommen einem Gedanken, dass man jetzt die Crunchtime verpasst.“ Aber alles Hadern hilft nichts, und so geht sein Blick nach vorne. „Ich versuche, es positiv zu sehen, die Mannschaft trotzdem zu unterstützen, auch von außerhalb“, sagt Treu. „Ich mache jetzt meine Reha und gebe Vollgas, damit ich so schnell wie möglich wieder da bin – auch für die Jungs.“
Kiezklub-Coach Fabian Hürzeler schwärmt von Philipp Treu
Vielleicht hilft ihm die uneingeschränkte Wertschätzung des Trainers im Genesungsprozess. „Er ist ein unfassbar guter Typ“, lobte Fabian Hürzeler. „Er ist hergekommen, hat sich sofort integriert. Er ist extrem lernwillig, geht vorneweg, hat eine Bereitschaft, jeden Tag besser werden zu wollen. Ich freue mich sehr, mit ihm zu arbeiten, weil er uns viel gibt, weil er jemand ist, der auch ein Energiegeber ist, nicht nur bei uns in der Mannschaft, sondern im ganzen Gebäude, und das ist sehr viel wert“, schwärmte der 31-Jährige gegenüber Sky.
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Treu erwiderte die Lobhudelei fast schon ein wenig verlegen. „Es freut mich natürlich, so ein Feedback auch vom Trainer zu bekommen“, sagte der 23-Jährige und fügte lachend an: „Das ist jetzt ein bisschen zu viel Lob für mich.“ Anschließend gab er die warmen Worte jedoch uneingeschränkt zurück: „Fabian Hürzeler macht die Spieler besser. Das war auch genau der Grund, warum ich hierhergekommen bin.“ Die Gespräche seien top abgelaufen. „Ich glaube, es ist jetzt fast genau ein Jahr her, wo wir die ersten Gespräche hatten, und er hat mir genau diesen Weg aufgezeigt. Ich glaube, das ist ganz gut aufgegangen, und wie gesagt: Es macht riesig Spaß, wenn ein Trainer so detailversessen ist.“