Nächster Rekord! St. Pauli schreibt unter Hürzeler weiter Geschichte
Ein furios aufspielender FC St. Pauli hat sich mit einem Kantersieg in den Vereinsannalen verewigt und nun schon Rang fünf in der Tabelle erklommen. Das beeindruckende 5:0 (4:0) vor 7642 Zuschauer:innen beim SV Sandhausen war der achte Dreier in Serie, das gab es bisher noch nie auf dem Kiez. Außerdem ist Fabian Hürzeler nach Jürgen Wähling (Hannover, 1986) und Hans-Dieter Tippenhauer (Bielefeld, 1979) erst der dritte Trainer, der mit acht Siegen in seine Zweitliga-Zeit gestartet ist.
Alles fest in Hamburger Hand am Hardtwald. In Sachen Unterstützung von den Tribünen, aber auch auf dem erfreulich gut bespielbaren Rasen. St. Pauli agierte hochüberlegen, kam auch zu ersten Abschlüssen, musste aber bedacht agieren, weil Sandhausen auf Konter lauerte.
St. Pauli-Trainer Hürzeler stellt Zweitliga-Rekord ein
Ein eben solcher leitete die entscheidenden Minuten der Partie ein. Plötzlich war Al Ghaddioui frei durch, aber Nikola Vasilj reagierte großartig, klärte per Fuß vor dem SVS-Stürmer (18.) – und eine Minute später führten die Gäste. Ein Querpass von Lukas Daschner landete bei Manolis Saliakas, der aus 20 Metern abzog. Von Christian Kinsombi abgefälscht, flog die Kugel unhaltbar für Keeper Drewes in die Maschen.
Ein Treffer ins Herz des Schlusslichts. Und der Kiezklub kannte keine Gnade, gewann vielmehr zusehends Freude daran, die Kurpfälzer jetzt herzuspielen. Wie beim 2:0, das Daschner nach großartiger Vorarbeit von Eric Smith erzielte (24.). Oder beim dritten Treffer nur eine Minute später, als Connor Metcalfe einen großartigen Diagonalball spielte, der Oladapo Afolayan in Szene setzte. Der Engländer schickte noch Ex-HSV-Profi Diekmeier ins Kino und vollstreckte dann zum 3:0 (25.).
Furioser St. Pauli stürmt schon auf Platz fünf
„In den ersten 30 Minuten haben wir sehr dominanten Fußball gespielt“, frohlockte Hürzeler, „und wir haben uns mit sehr gut herausgespielten Toren belohnt.“ Der Jubel des braun-weißen Anhangs wollte gar nicht mehr abebben, Sandhausen hingegen war durch mit den Nerven und begann zu treten. Kutucus Foul an Saliakas (30.) und Höhns Einsteigen gegen Marcel Hartel (35.) bedachte Referee Deniz Aytekin noch mit Gelb, Essweins böse Grätsche gegen Afolayan war dann aber des schlechten zu viel. Rot für den Routinier – und eine weitere Strafe in Folge des 4:0. Jackson Irvine vollstreckte nach Freistoß von Leart Paqarada (45.+3).
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Damit war das Thema natürlich durch. Trotzdem „haben wir es seriös zu Ende gespielt“, freute sich Hürzeler. „Und es hat mich sehr gefreut, dass die eingewechselten Spieler auch alle performt haben und dass Lars Ritzka den Assist zu Jackson Irvines zweitem Tor (88.; Anm. d. Red.) beigesteuert hat.“ Alles andere, inklusive seines schwer zu toppenden Rekords, interessiere ihn aber immer noch nicht.