Nahender St. Pauli-Abschied: Kyereh mit Stil, Würde und Wille
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich seine Zeit am Millerntor dem Ende entgegen neigt. Dass Daniel-Kofi Kyereh die prägende Figur beim FC St. Pauli in den vergangenen eineinhalb Jahren gewesen ist, zum Dreh- und Angelpunkt bei Braun-Weiß und Nationalspieler Ghanas geworden ist, haben naturgemäß auch größere Klubs registriert. Selbst ein inzwischen unrealistisch gewordener Aufstieg würde an seinem Abgang wohl nichts ändern, aber der 26-Jährige verabschiedet sich mit Stil und Würde.
Beim Spiel gegen Nürnberg hatte bekanntlich mit Guido Burgstaller die große Führungsfigur verletzungsbedingt passen müssen. Aber Kyereh machte vom Anpfiff weg klar, dass er willens und in der Lage war, Verantwortung zu schultern. Er marschierte vorweg, entzog sich regelmäßig der liebevollen Nürnberger Bewachung, initiierte viel, wurde selbst torgefährlich.
Der verwandelte Strafstoß war Kyerehs zwölfter Saisontreffer für den FC St. Pauli
Und auch in dem Moment, als es Strafstoß für die Hausherren gab, war gleich klar, wer anstelle des verhinderten Burgstaller die Aufgabe übernehmen würde. Kyereh, der gegen Hannover noch verschossen hatte, trat an und verwandelte cool zur viel umjubelten, am Ende aber leider nahezu wertlosen Führung. Es war sein zwölfter Saisontreffer, womit er seinen Status als torgefährlichster Mittelfeldakteur der 2. Liga untermauerte.
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Den späten Ausgleich erlebte Kyereh nicht mehr auf dem Feld, nach 88 Minuten hatte Trainer Timo Schultz seinen platten Strategen ausgewechselt. Knapp elf Kilometer hatte er bis dahin abgerissen, 67 Ballkontakte und eine herausragende Zweikampfquote von 67 Prozent gehabt. Daniel-Kofi Kyereh wird dem FC St. Pauli fehlen, auf der Suche nach gleichwertigem Ersatz müssen die Verantwortlichen fantasievoll sein. Kyereh seinerseits kann sich erhobenen Hauptes in Richtung neuer Aufgabe verabschieden. Er hat alles und mehr dafür getan, die Bundesliga auf dem Kiez in greifbare Nähe zu rücken.