„Natürlich keine Freundschaft“: Wie Hürzeler vorm Derby über HSV-Coach Walter denkt
Freitagabend, Stadtderby, Erster gegen Zweiter. „Mehr geht nicht“, fasste St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler am Mittwoch treffend zusammen. Dennoch blickt der 30-Jährige seinem ersten Heim-Derby in leitender Verantwortung betont cool entgegen. Mit einer ganz nüchternen Herangehensweise, aber einem klaren Ziel.
Vier Gegentore, dazu verbale Scharmützel zwischen Hürzeler und seinem Pendant Tim Walter beim HSV – die Ereignisse vom vergangenen Derby passen so gar nicht zur aktuellen Verfassung des FC St. Pauli und seines Coaches. Die Mannschaft ist defensiv die mit Abstand beste der Liga, der Trainer vor dem Stadtduell fast schon gewohnt gelassen.
St. Pauli-Coach Fabian Hürzeler vor Duell gegen den HSV gelassen
Die hitzige Atmosphäre in der Stadt? „Natürlich liegt eine Anspannung in der Luft. Trotzdem kann ich das sehr gut ausblenden und mich auf das Inhaltliche auf dem Platz konzentrieren“, so Hürzeler. Ob Stadtrivale oder Viertligist, das sei ihm in der Herangehensweise ganz gleich: „Ich werde die Mannschaft danach auf Homburg genauso vorbereiten wie auf den HSV“, versprach Hürzeler mit Blick auf das Pokalspiel am kommenden Dienstag.
Hürzeler über Tim Walter: „Keine Freundschaft“
Angesprochen auf das als angespannt geltende Verhältnis zu HSV-Coach Walter, erklärte Hürzeler, man pflege „natürlich keine Freundschaft“, habe aber ein „sehr respektvolles Verhältnis“. Ein Attribut, an das Hürzeler auch mit Blick auf den Freitag appelliert: „Emotionen gehören im Fußball dazu. Ich hoffe, dass wir sie respektvoll gestalten können.“
Es sind Aussagen, die als Zeugnis eines Lernprozesses dienen, den Hürzeler auch bei sich selbst ausgemacht hat. Der Umgang mit Medien – so manches Interview empfinde er rückblickend als „peinlich“ –, die Überzeugungsarbeit innerhalb des Vereins, die Anpassungsfähigkeit in unerwarteten Situationen – in all diesen Punkt habe er Schritte nach vorn gemacht, erläuterte Hürzeler.
Hürzeler warnt sein Team vor „maximalem Stress“
Einen solchen fordert das Trainer-Talent im Derby auch von seiner Mannschaft: „Durch die Atmosphäre wird maximaler Druck herrschen. Trotzdem wollen wir unseren Stil durchbringen. Das wird der nächste Stresstest für die Mannschaft sein.“
Das könnte Sie auch interessieren: Fast sicher: Hamburger Derby wird Kälte-Rekord brechen
An dessen Ende im Bestfall ein überzeugendes „Bestanden“ steht. Und das Erreichen eines klaren Ziels: „Wir wollen die Stadtmeisterschaft zurückholen.“