St. Paulis Trainer Alexander Blessin beißt sich auf die Lippen.
  • Alexander Blessin haderte mit dem Ergebnis gegen Frankfurt.
  • Foto: imago/Jan Huebner

„Nervt einfach“: Was St. Paulis Trainer Blessin an Spielen gegen die Topteams stört

Bei der letzten Gelegenheit vor Jahresende schien der FC St. Pauli den Bann gebrochen zu haben. Beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart münzten die Kiezkicker erstmals seit der Bundesliga-Rückkehrer einen ihrer zahlreichen überzeugenden Auftritte gegen die Top-Teams der Liga in einen Dreier um. Zum Jahresauftakt gegen Frankfurt (0:1) fiel St. Pauli jedoch wieder in ein altes Muster zurück, das da lautet: gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner über sich hinaus wachsen und letztlich doch leer ausgehen. Entsprechend groß war der Frust bei braun-weiß.

0:1 gegen die Bayern, 1:2 gegen Dortmund, 1:2 gegen Leverkusen, 0:0 gegen Leipzig und nun 0:1 gegen Frankfurt: Die Liste an Spielen, die nicht nur im Ergebnis, sondern auch in den 90 Minuten zuvor auf dem Platz Spitz auf Knopf standen, letztlich aber für St. Pauli sieglos endeten fand am Samstag auch gegen die Adlerträger eine unrühmliche Fortsetzung.

Alexander Blessin frustriert: „Einfach ärgerlich

„Es ist frustrierend und nervt einfach“, erklärte Trainer Alexander Blessin, „wenn vieles aufgeht, was wir uns vorgenommen haben, und die Mannschaft sich mit ihrer Leistung aber nicht belohnt. Das ist einfach ärgerlich.“

Jackson Irvine: „Das letzte Bisschen fehlt“

Ursächlich für das Endresultat waren zahlreiche vergebene Top-Chancen, 18 Torschüsse und 2,01 xGoals reichten letztlich nicht, um die eigenen Farben auf die Anzeigetafel zu bringen. Stellvertretend für die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Tor kann Jackson Irvine herausgehoben werden, der zwei gute Gelegenheiten vergab und nach Abpfiff feststellte: „Das ist es, wo wir stehen im Moment beim Toreschießen. Bis zu einem gewissen Punkt machen wir alles richtig, aber das letzte Bisschen fehlt.“

Der Mannschaft aus diesem Umstand einen Strick zu drehen, wäre angesichts des von der Chancenverwertung und der Anfangsphase abgesehen tadellosen Auftritts, gewiss der falsche Ansatz, zumal mit Johannes Eggestein auch noch der Profi mit dem wohl ausgeprägtesten Torjäger-Gen krankheitsbedingt ausfiel. Entsprechend stellte sich auch Blessin schützend vor seine Mannen: „Es gab noch kein Spiel, wo uns die Mannschaft enttäuscht hat. Wenn ich darüber nachdenke, sind es zwei Spiele, wo wir den Finger in die Wunde legen können“, merkte der 51-Jährige an und will damit wohl auf die verdienten Niederlagen gegen Mainz (0:3) und Bremen (0:2) hinaus. „Wenn man das als Aufsteiger nach 16 Spielen sagen kann, geht es schon in eine gute Richtung.“

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Gleichzeitig ist klar, dass gute Leistungen alleine auf Dauer nicht reichen werden. Auch Blessin ist dahingehend Realist: „Irgendwann werden die Punkte brauchen und holen müssen.“ Am besten schon in den beiden anstehenden Kellerkrachern gegen Bochum und Heidenheim.

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