Fabian Hürzeler und Tim Walter unterhalten sich
  • Der alte Streit scheint vergessen: Fabian Hürzeler und Tim Walter vorm Derby im August 2021 im Smalltalk
  • Foto: WITTERS

Neuer Zoff mit Walter? Das sagt Hürzeler heute über den HSV-Trainer

Es war der 19. August 2017, als die Beziehung zwischen Fabian Hürzeler und Tim Walter einen turbulenten Anfang nahm. „Freunde fürs Leben“ hätten sich gefunden, schrieb der „Münchner Merkur“ nach dem 1:0-Erfolg von Underdog FC Pipinsried beim FC Bayern II. Der aktuelle St. Pauli-Coach war Matchwinner und Hauptdarsteller seinerzeit. Und jemand, der sich heftigst mit seinem Gegenüber zoffte. Am Freitag gibt’s ein Wiedersehen.

Hürzeler, damals zarte 24 Lenze jung, aus dem Bayern-Nachwuchs stammend und Spielertrainer des Dorfklubs, hatte nach 21 Minuten den Treffer des Tages erzielt („Als Ex-Spieler gegen seinen Verein, wo man viele Jahre verbracht hat, ein Tor zu erzielen, ist natürlich etwas besonderes“) und war nach später mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. „Zu meiner Verteidigung: Ich war damals Spielertrainer, das heißt, ich habe ja geschrien als Trainer und geschrien als Spieler. Deshalb habe ich da ziemlich oft Gelb bekommen“, erklärte Hürzeler schmunzelnd.

St. Paulis Coach Fabian Hürzeler war damals Matchwinner

Trotz Unterzahl brachte Pipinsried, das „gallische Dorf“ (Hürzeler), den Vorsprung über die Zeit. „Die letzten 20 Minuten sahen eher nach Handball aus, aber die Freude danach war umso größer“, erinnerte sich der heute 30-Jährige. Weil die Gemütslage bei Walter eine ganz andere war, kamen die beiden nicht wirklich auf eine Wellenlänge. Vielmehr, berichtete der „Merkur“, seien Hürzeler und Walter nach Abpfiff „fast körperlich aneinandergeraten“. Hürzeler warf der Bayern-Bank „ständige Provokationen und Beleidigungen“ vor, Walter attestierte seinem Kollegen „Selbstüberschätzung“ und erteilte den Rat, er solle sich fragen, „welche Werte er seiner Mannschaft vermittelt“.

St. Paulis Fabian Hürzeler hat Respekt vor HSV-Trainer Tim Walters Arbeit

„Die Sache ist für mich vergessen“, sagte der Kiezklub-Trainer nun, fünfeinhalb Jahre später. „Wir haben uns danach ausgesprochen. Wir begrüßen uns am Freitag nett und haben einen guten Austausch miteinander.“ Zudem ließ Hürzeler anklingen, durchaus Respekt vor der Arbeit des HSV-Coaches zu haben. „Die Prinzipien mit ‚Spielen und Gehen‘, bestimmte Räume freizuziehen, den Gegner dadurch zur Unordnung zu provozieren, das war damals schon seine Idee.“ Die sei gleich geblieben. „Ich finde, das ist eine der Stärken von Trainern, die einfach ihrem Stil treu bleiben und diesen auch bewusst verfolgen.“ Dann erkenne man, ob jemand eine klare Idee hat und die auch durchzieht. „Und für mich ist es einfach wichtig, dass ein Trainer eine klare Handschrift hat.“

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Ob diese Einschätzung zu verhindern vermag, dass es wieder hoch hergehen wird am Freitag zwischen den Trainern, konnte und wollte Hürzeler indes nicht versprechen. „Ich bin ehrgeizig, ich bin leidenschaftlich dabei, ich bin niemand, der sich verstellt“, sagte er. „Und ich kann meine Emotionen auch nicht immer kontrollieren, auch wenn ich es versuche. Also ich kann für nichts garantieren.“

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