Nikola Vasilj im Testspiel gegen Hannover
  • Nikola Vasilj, hiert im Test gegen Hannover, wird gegen Kiel im St. Pauli-Tor stehen.
  • Foto: WITTERS

Neues Torwart-Modell bei St. Pauli: Vasilj ist Nummer eins – und Smarsch auch

Drei, zwei… eins! Und die heißt beim FC St. Pauli in der neuen Saison Nikola Vasilj. Der 25-Jährige ist die neue Nummer eins zwischen den Pfosten – aber er ist nicht die einzige der Kiezkicker. Im Pokal-Wettbewerb wird Dennis Smarsch das Tor hüten und hofft auf mehr als die beim Kiezklub traditionellen ein, zwei Spiele.

Kurz und klar fasste Chefcoach Timo Schultz, der sich in den letzten Tagen noch einmal intensiv mit seinem Trainerteam beraten hatte, die neue Torwart-Ordnung zusammen: „Vasilj ist in der Liga die Nummer eins und Smarsch im Pokal.“ Punkt.

FC St. Pauli: Nikola Vasilj wird gegen Kiel im Tor stehen

Beim Saisonauftakt am Millerntor gegen die offensivstarken „Störche“ von Holstein Kiel dürfte die neue Nummer eins mehr als genügend Gelegenheiten bekommen, sich zu beweisen und auszuzeichnen. Nicht nur für die ganze Mannschaft ist das Nordduell eine „gute Standortbestimmung“ (Schultz), sondern auch in Sachen Torhüter.

Die Wahl von Vasilj ist keine Überraschung, denn der Bosnier bringt neben seiner Qualität auch die nötige Erfahrung und Spielpraxis mit. Der talentierte Smarsch (22) hätte in dem „Duell auf Augenhöhe“, wie Schultz es in der Saisonvorbereitung nannte, schon deutlich besser sein müssen als sein Konkurrent, um den Vorzug für den sportlich und mental herausfordernden Dauer-Betrieb in der starken Liga zu erhalten.

St. Paulis Coach Schultz setzt auf Vasiljs Erfahrung

„Ich hoffe, dass Nikola mit seiner Erfahrung auf höchstem Niveau der Mannschaft die nötige Stabilität gibt“, sagt Schultz über den Sommer-Zugang, der zuletzt für den ukrainischen Topklub Sorja Luhansk gespielt und auch Einsätze in der Europa League hatte. Vasilj zeige „teilweise wahnsinnige Reflexe“ und „coacht laut mit“, betont der Trainer die Vorzüge des 1,93-Meter-Mannes.

Im dritten Pflichtspiel der Saison bekommt dann Smarsch seinen großen Auftritt. Nach den Liga-Duellen gegen Kiel und in Aue tritt St. Pauli in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Magdeburg an (7. August), ein heißes Duell und eine echte Bewährungsprobe für den selbstbewussten Blondschopf.

Dennis Smarsch darf im DFB-Pokal für St. Pauli ran

„Das ist kein Bonbon oder Geschenk“, sagt Schultz über die Rolle des gebürtigen Berliners im DFB-Pokal. Smarsch habe sie sich mit einer guten Saisonvorbereitung „verdient“. Ob die Regelung für den ehrgeizigen Youngster wirklich eine Belohnung ist, hängt davon ab, ob St. Pauli die erste Runde und vielleicht auch mal die zweite übersteht, was zuletzt vor 15 Jahren gelungen ist. Smarsch hat es ein Stück weit selbst in der Hand.

„Ich erwarte von ihm, dass er weiter Gas gibt“, sagt Schultz über Smarsch. Daran habe er aber keinen Zweifel, denn der in der Jugend von Hertha BSC ausgebildete Schlussmann sei „ein Top-Typ, der der Truppe Energie gibt.“ Auch im Training.

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St. Paulis neues Torwart-Modell sorgt zum einen dafür, dass es keinen klassischen Verlierer des Keeper-Duells in der Vorbereitung gibt, der Konkurrenzkampf der Torhüter bestehen bleibt, die Spannung hoch ist und auch Smarsch Spielpraxis bekommt. Zum anderen lässt es auch einen reizvollen und möglicherweise aufschlussreichen Quervergleich zu, der durchaus an der Regelung rütteln könnte, sollte beispielsweise Smarsch im Pokal überragend halten und Vasilj in den ersten Liga-Spielen schwächeln. Auch die Verpflichtung eines weiteren Keepers bleibt eine Option – falls nötig.

Bei St. Pauli wünscht man sich allerdings Stabilität auf der Torhüter-Position. Nach einer turbulenten Saison, in der zunächst Robin Himmelmann, dann kurzzeitig Svend Brodersen und in der Rückserie Leih-Keeper Dejan Stojanovic zwischen den Pfosten gestanden hatten, soll es in der neuen Spielzeit möglichst keine Torwart-Diskussionen geben. Motto: Klasse und Kontinuität in der Kiste, Ruhe im Karton.

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