Paul Wanner jubelt über sein Führungstor gegen St. Pauli.
  • Paul Wanner jubelt über sein Führungstor gegen St. Pauli.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Nicht clever genug: Was St. Pauli-Trainer Blessin seinem Team vorwirft

Als Aufsteiger ausgekontert: Gerade als viel für das erste Bundesliga-Tor des FC St. Pauli seit Mai 2011 sprach, schlug Heidenheim mit einem Gegenangriff zu und leitete so den 2:0-Sieg am Millerntor ein. Ist St. Pauli (noch) nicht clever genug für die neue Spielklasse?

„Wir haben Lehrgeld bezahlt“, räumte Trainer Alexander Blessin ein, als es um die wohl spielentscheidende Szene Mitte der zweiten Hälfte ging. Nach einer eigenen Ecke kam Hauke Wahl zu einer guten Chance, danach konnte sich der Ball lange nicht entscheiden, wem er gehören sollte. Schließlich bekamen die Heidenheimer ihn unter Kontrolle und gingen nach einem schnellen Konter durch Paul Wanner (66.) in Führung.

Ex-St. Paulianer leitet nach „Pingpong-Aktion“ das Gegentor ein

„Da müssen wir cleverer sein und frühzeitig ein Foul ziehen“, monierte Blessin das Verhalten, als der Gegner nach der „Pingpong-Aktion“ über den eingewechselten ehemaligen St. Pauli-Nachwuchskicker Sirlord Conteh durchstartete: „Dann nehmen wir die Gelbe Karte mit, aber können uns wieder neu aufstellen.“ Sein Kapitän gab ihm recht: „Man hätte ihn tacklen sollen, aber ich habe nicht gesehen, ob jemand die Chance dazu hatte“, sagte Jackson Irvine.

Wahl ärgert sich über die Restverteidigung

„Es kann einfach nicht sein, dass Heidenheim da Vier-gegen-Drei spielen kann“, ärgerte sich der aufgerückte Wahl, dass sich die braun-weiße Restverteidigung beim eigenen Angriff als zu dünn erwies. Es war die erste richtig gute Gelegenheit, die St. Pauli den Gästen anbot – und die saß dann gleich.

Ähnliches wird sich gegen die allermeisten Bundesliga-Gegner kaum vermeiden lassen. „So eine Situation kommt immer mal wieder vor“, sagte Stürmer Johannes Eggestein und legte die Perspektive auf den eigenen Abschluss: „Wir müssen da vielleicht ein Stück weit besser abschließen und die Situation zu Ende bringen, dass so ein Konter gar nicht entsteht.”

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Weil die Sieger beim Fußball ja irgendwie immer Recht haben, gebührt der letzte Kommentar dem Heidenheimer Coach Frank Schmidt – auch weil er das Geschehen prägnant zusammenfasste. „Nach der Pause gab es drei, vier richtig gute Möglichkeiten für St. Pauli“, sagte das FCH-Urgestein, „und dann schlagen wir mit einem perfekten Konter eiskalt zu.“ Kalt genug, um den Braun-Weißen ihr Bundesliga-Comeback am warmen Spätsommertag zu verhageln.

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