Eric Smith gegen den Bremer Romano Schmid
  • Duell der Fast-Namensvetter: Eric Smith gegen den Bremer Romano Schmid
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„Nicht ganz so wach“: Das sagt Trainer Blessin zum Tief seiner Leistungsträger

Wenn die Personaldecke dünn ist und wichtige Spieler verletzt oder gesperrt fehlen, kommt es auf die Säulen einer Mannschaft umso mehr an. Schlecht für St. Pauli, dass sich mit Manolis Saliakas und Eric Smith zwei Stammkräfte gerade in einem Tief befinden.

Beim 1:2 in Leverkusen erhielten in der Vorwoche beide die MOPO-Note 5. Beim 0:2 gegen Werder unterliefen Saliakas viele Fehlpässe, die teilweise zu riskanten Situationen führten, auch wenn keine mit einem Bremer Tor endete. Smith wiederum trat nicht energisch genug auf, um den ersten Bremer Treffer durch Derrick Köhn zu verhindern. „Da will er vorkommen und macht einfach den Raum auf. Da steckt in ihm teilweise noch so ein bisschen der Mittelfeldspieler drinnen.“

Smith: „Wir haben nicht das Maximum herausgeholt“

Der war Smith in der zweiten Hälfte dann auch phasenweise, weil Blessin auf eine Viererkette umstellte und den Schweden nach vorn zog. „Dann haben wir ein bisschen mehr Druck auf Werder ausüben und den Ball in ihrer Hälfte halten können“, befand Smith: „Aber wir haben einfach nicht das Maximum herausgeholt und zu wenig gefährliche Chancen herausgespielt.“

Auch da war Smith an einer Situation beteiligt: Eine Viertelstunde vor Schluss bekam St. Pauli einen 23-Meter-Freistoß in zentraler Position, den er in die Bremer Mauer schoss – die in der Saisonvorbereitung genährte Hoffnung, Smith könnte mit seinen Standards wesentlich zur braun-weißen Torgefahr beitragen, hat sich bislang als trügerisch erwiesen. Und gerade wenn es aus dem Spiel heraus nicht läuft wie gegen Bremen, sind starke Standards umso wichtiger.

Blessin: „So einen Fehler müssen wir auch mal schlucken“

Dennoch stellte sich Trainer Blessin natürlich hinter seinen Leistungsträger im Formtief – und meinte, bezogen auf das Gegentor zum 0:1: „Wir wissen, welche Qualität Eric hat und wie wichtig er ist. Da müssen wir so einen Fehler auch einfach mal schlucken.“

Saliakas, auf der rechten Seite in der ungewohnten Kombination mit Danel Sinani, zeigte zuletzt nur selten, wie gefährlich seine Vorstöße und Flanken sein können. „Es wirkte ein bisschen unkonzentriert und nicht so ganz wach, wie sie es sonst immer machen“, sagte Blessin in einer Doppel-Bewertung der Außenbahn-Spieler Saliakas und Philipp Treu: „Was wir da für Abstriche und Fehler gemacht haben, das hat uns schon wehgetan.“


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Treu, der insgesamt solider wirkte als Saliakas und Smith, nahm den zweiten Gegentreffer durch einen schnellen Bremer Konter auf seine Kappe: „Das war schon so ein bisschen mein Fehler, schlechte Absprache auch. Ich habe gedacht, dass ich zwischen Weiser und Stark stehen kann, so ein bisschen halb-halb. Dann werde ich überspielt und habe im Hinterkopf, dass David Nemeth vielleicht rausschiebt auf Weiser. Aber David war in dem Fall gebunden. Es war einfach schlechte Kommunikation.“

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Blessin warnte allerdings davor, den wackligen Auftritt gegen Werder vor allem an Saliakas und Treu festzumachen: „Es waren nicht nur die zwei, sondern ich hatte das Gefühl, dass wir nicht so gallig waren auf die zweiten Bälle. Da waren wir sehr, ich will nicht sagen, lethargisch, aber sehr spät mit unseren Handlungsentscheidungen.“

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