Personalnot bei St. Pauli: Jetzt wird sogar der Trainer wieder zum Spieler
Länderspielreisen, Verletzungsseuche, angeschlagene Spieler. Die Konsequenzen sind unübersehbar. Beim Training des FC St. Pauli ist es auf dem Rasen aktuell sehr übersichtlich. Gerade mal ein Dutzend fitter Feldspieler stand zum Start in die Woche zur Verfügung. Der Kader ist derart ausgedünnt, dass der Trainer höchstselbst zum Spieler wurde.
Als Chefcoach Alexander Blessin seine Kleingruppe am Dienstag nach etwa einer Stunde Kleinfeld-Spielform zum abschließenden Trainingsspielchen auf einem vergrößertem Feld beorderte, da streifte er sich selbst ein Leibchen über, mischte sich unter seine Kiezkicker – und dann munter mit.
FC St. Pauli: Alexander Blessin wird wieder zum Spieler
Ein kleines (und sehr spätes) „Comeback“ für den 51-Jährigen Ex-Profi und Stürmer, der unter anderem sieben Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und 45 Zweitligapartien für die Stuttgarter Kickers bestritten hat. Der 1,91 Meter große Blessin machte eine durchaus gute Figur, erzielte sogar ein Tor. Nur bei der ein oder anderen Rückwärtsbewegung waren konditionelle Defizite im Vergleich zu seinen (Mit-)Spielern erkennbar.
Die beiden Tore wurden von den U23-Keepern Ronny Seibt und Kevin Jendrzej (beide 19) gehütet, da St. Paulis Nummer eins Nikola Vasilj auf Länderspielreise ist, sich die Nummer zwei Ben Voll verletzt hat und die Nummern drei und vier, Sascha Bruchert und Sören Ahlers, schon länger ausfallen. Akuter Not-Stand in der Kiste.
Auch Treu und Dzwigala nicht auf dem Trainingsplatz
Ob der Trainer auch bei der Trainingseinheit am Mittwoch mitmischt, muss sich zeigen. Am Dienstag fehlten neben den auf Reisen befindlichen Nationalspielern Vasilj, Jackson Irvine, Karol Mets, Danel Sinani und Fin Stevens auch die gegen Mainz verletzten Elias Saad (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Eric Smith (Adduktorenprobleme).
Nicht auf dem Platz waren neben den bekannten Ausfällen und Rekonvaleszenten auch die angeschlagenen Philipp Treu und Adam Dzwigala, die pausierten. Dafür war U19-Talent Julien Yanda (17) dabei.