Plötzlich Stammspieler! Gleich drei St. Pauli-Abgängen gelang der Durchbruch
Manchmal will gut Ding halt Weile haben. Sah es im Herbst noch so aus, als würden einige der Sommer-Abgänge des FC St. Pauli bei ihren neuen Vereinen auf der Stelle treten, so hat sich das im weiteren Verlauf der Hinrunde durchaus zum Besseren verkehrt. Wenngleich nicht bei allen Ex-Kiezkickern.
Nach seiner Leihe von Eintracht Frankfurt zum Karlsruher SC hat es ein bisschen gedauert, ehe Igor Matanovic auf Touren kam. Doch der 20-Jährige hat inzwischen eine entscheidende Hürde in seiner Karriere genommen, sich zum Stammspieler unter Coach Christian Eichner entwickelt und mit vier Toren – darunter eines am Millerntor beim 1:2 auf St. Pauli – und zwei Vorlagen erheblich Einfluss genommen auf die Entwicklung der Mannschaft.
Ex-Kiezkicker Beifus und Matanovic beim KSC angekommen
Zu eben jener zählt bekanntlich auch Marcel Beifus, der einen ähnlichen Weg eingeschlagen hat wie Matanovic, allerdings mehr Geduld aufbringen musste. Erst seit Ende November hat der 21-Jährige einen festen Platz in der KSC-Innenverteidigung sicher, insgesamt kam er in der ersten Saisonhälfte auf respektable zehn Einsätze.
Und auch bei Jannes Wieckhoff hat sich Entscheidendes verändert. Der Rechtsverteidiger hatte den Schritt in die Niederlande zu Heracles Almelo gewagt und war zunächst in den Startblöcken kleben geblieben. Doch der konsequenten Nichtberücksichtigung am Anfang folgte eine komplette Trendwende: Inzwischen hat der 23-Jährige sieben Partien in der Eredivisie absolviert, die vergangenen fünf davon sämtlich über die komplette Distanz.
Ehemaliges St. Pauli-Duo wird in Sandhausen glücklich
Frühzeitig ausgezahlt hatte sich der Tapetenwechsel bei Franz Roggow, der bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund zum erweiterten Stamm gehört mit 17 Einsätzen (eine Vorlage), sowie bei David Otto. Der Stürmer hat für den SV Sandhausen bereits fünfmal genetzt, sammelte zusätzlich drei Assists. Immerhin zwei davon hat auch Luca Zander in der Kurpfalz angehäuft, allerdings wird der 28-Jährige auch in Sandhausen immer wieder von Verletzungen ausgebremst, kam erst auf sieben Einsätze.
Den Sprung in die Bundesliga hatten zwei Akteure gewagt. Leart Paqarada war anfangs Stammkraft beim 1. FC Köln, bei dem es allerdings bekanntlich alles andere als rund läuft, was den 29-Jährigen dann auch den Startelfplatz gekostet hat. Nach zunächst neun Partien von Beginn an war zuletzt die Bank sein Zuhause – und dort kennt sich auch Lukas Daschner bestens aus. Beim VfL Bochum absolvierte er fast alle seiner zehn Einsätze (ein Tor) als Joker.
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Und während die Rückkehr zum FC St. Gallen für Betim Fazliji (auf Anhieb Stammspieler, seit November allerdings mit Kreuzbandriss außer Gefecht) die richtige Entscheidung gewesen ist, sind andere Protagonisten vermutlich längst ins Grübeln gekommen. Zuvorderst Jakov Medic, der bei Ajax Amsterdam kaum zum Zuge kommt, dadurch allerdings auch überschaubaren Anteil hat am dramatischen Absturz des niederländischen Traditionsklubs. Der Wechsel von Afeez Aremu nach Kaiserslautern ist bisher auch eher von negativen Ereignissen beeinflusst (zwei Monate Verletzungspause, kurz nach Comeback Rote Karte gegen Hertha), Dennis Smarsch wird auch beim MSV Duisburg nicht glücklich. Dass er noch keinen Liga-Einsatz hatte, hängt auch mit einer langwierigen Verletzung an der Patellasehne zusammen.