Premiere am Millerntor: Worüber sich St. Pauli-Coach Hürzeler „keinen Kopf“ macht
Die Partie ist eine besondere, keine Frage. Zum einen ist die Begegnung zwischen St. Pauli und Hannover am Sonntag das erste Pflichtspiel am Millerntor seit einem Vierteljahr, zum anderen die Heimpremiere für Fabian Hürzeler als Cheftrainer. Der hat Bock, macht sich aber über die Umstände keine Rübe.
Timo Schultz ist Geschichte bei Braun-Weiß, und der einstige Boss von Hürzeler hat Fußstapfen hinterlassen. Ihm war es gelungen, das heimische Stadion wieder zur Macht werden zu lassen. Nur zweimal (in 25 Spielen) verließen die Kiezkicker in den letzten eineinhalb Jahren das eigene Wohnzimmer als Verlierer, in der laufenden Saison ist man zu Hause gar noch komplett unbesiegt. Drei Siege und fünf Remis stehen bisher zu Buche.
St. Pauli-Trainer Hürzeler will Serie von Schultz fortsetzen
Es wäre natürlich wünschenswert, der neue Coach könnte die Serie fortsetzen. „Es ist eine Mischung aus Anspannung und Vorfreude“, ließ Hürzeler durchblicken. „Die Vorfreude überwiegt ganz klar – auf die Fans und ein ausverkauftes Millerntor.“ Wie die Anhänger auf seine Person reagieren in Heimspiel eins nach Schultz, „darüber mache ich mir keinen Kopf“. Ihm sei wichtig, dass die Mannschaft den maximalen Support bekomme, wobei er da auch die Spieler in der Verantwortung sieht: „Dass sie versuchen, die Energie und die Intensität auf die Ränge zu übertragen. Dass die Fans abgeholt werden und uns unterstützen.“
Das wird zwingend nötig sein, denn so groß die Erleichterung auch war nach dem gelungenen Rückrundenstart in Nürnberg: „Man darf sich von der Tabelle nicht blenden lassen“, mahnte Sportchef Andreas Bornemann nach dem Satz auf Platz zehn. „Die Situation ist weiterhin herausfordernd.“ Ganze drei Zähler beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Magdeburg, Komfort ist gewiss was anderes.
Hürzeler will mit St. Pauli am Millerntor zu Null spielen
Auch angesichts dessen liegt das Hauptaugenmerk weiterhin darauf, defensive Stabilität an den Tag zu legen. „Ich bin froh, wenn wir zu Null spielen“, sagte Hürzeler. „Wenn uns das gelingt, ist die Chance sehr, sehr hoch, dass wir das Spiel auch gewinnen können.“ Wobei es zwingend notwendig sein wird, sich auf dem Weg nach vorne noch zu steigern. „Nürnberg war vom Einsatz und Ergebnis her ein guter Anfang, aber wir wollen jetzt auch spielerisch eine Schippe drauflegen“, forderte Bornemann und rannte damit beim Trainer offene Türen ein.
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„Mit dem Ball können wir deutlich besser spielen als gegen Nürnberg. Das muss unser Ziel sein“, befand Hürzeler und verlangte von den Seinen, gegen Hannover „mit viel Mut“ aufzutreten. „Je besser wir Fußball spielen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, Spiele zu gewinnen.“