Routinier Smith erklärt die Gründe: So hat St. Pauli die Wende geschafft
Den Glauben an die Mannschaft hatte Eric Smith nie verloren. Selbst in den düstersten Phasen der Hinrunde war der Defensivspezialist des FC St. Pauli verbal vorangegangen, hatte seine Überzeugung bekräftigt, dass die Mannschaft genügend Qualität habe und viel besser sei als der Platz im Tabellenkeller dokumentierte. Nach den ersten beiden Spielen und Siegen der Rückrunde sieht er sich bestätigt, spricht über Gründe für die Wende und seine Rolle.
Strahlender Sonnenschein an der Kollaustraße und ein strahlender Eric Smith, der nach der Trainingseinheit abseits des Platzes in die Sonne blinzelte. „Gewinnen macht das Leben leichter“, sagte der Schwede mit einem Grinsen. „Wir sind jeden Tag hier und arbeiten daran, Spiele zu gewinnen, und wenn das gelingt, ist man natürlich in einer besseren Stimmung. Alles positiv im Moment.“
FC St. Pauli gelang der perfekte Start in die Rückrunde
Mit dem 1:0 in Nürnberg zum Rückrundenstart und dem 2:0 gegen Hannover im ersten Heimspiel 2023 ist St. Pauli der dringend benötigte Befreiungsschlag gelungen. „Das waren zwei wichtige Siege für uns, um Selbstvertrauen ins Team zu bekommen“, betont Smith.
Wichtig für die Wende, den Turnaround und die Rückkehr auf die Siegerstraße nach der verkorksten Hinrunde sei die lange WM-Winterpause gewesen, von der St. Pauli profitiert hat. „Es war komisch, aber die Pause hat sich wie eine Saisonvorbereitung angefühlt“, sagt Smith auf MOPO-Nachfrage. „Es war sehr gut, so viele Woche zu haben, um uns selbst wiederzufinden und auch ein Spielsystem, an das wir alle glauben. Das war sehr wichtig für uns. Jetzt fühlt es sich fast so an, als wenn wir in eine neue Saison gestartet sind.“
Eric Smith spürt eine „neue Energie“ im St. Pauli-Team
Smith, einer der Leistungsträger und Führungsspieler, spricht von einer „neuen Energie“ im Team, führt das unter anderem auf den neuen Trainer Fabian Hürzeler, der den Spielern „viel Selbstvertrauen“ einimpfe, und die vier im Winter verpflichteten Spieler zurück, insbesondere Innenverteidiger Karol Mets und Offensiv-Rakete Oladapo Afolayan, die ein „enormer Faktor“ seien.
Gleichgeblieben ist seine Rolle als zentraler Spieler der Abwehrkette, in der Hinrunde eher aus der Not geboren. Er sei „ein bisschen überrascht“, dass er auch nach dem Neustart auf dieser Position und nicht seiner eigentlichen im defensiven Mittelfeld spiele, gibt Smith zu.
St. Pauli-Profi Smith stellt sich in Dienst der Mannschaft
Abwehrchef. Seine bevorzugte Rolle? „Ich bevorzuge, dort zu spielen, wo der Trainer mich aufstellt und denkt, dass wir die beste Chance haben, das Spiel zu gewinnen“, stellt sich der 1,92-Meter-Hüne in den Dienst der Mannschaft. „Ich komme in ein Alter, wo ich mich nicht so sehr darum kümmere, wie es für mich läuft, sondern darum, möglichst viele Punkte zu erzielen. Das ist meine Rolle im Moment: dort zu spielen, wo die Mannschaft mich braucht.“
In der braun-weißen Abwehrzentrale ist Smith weiterhin gesetzt und war dort bislang zumeist einer der Besten, auch wenn er bescheiden urteilt: „Es läuft ganz okay.“ Mehr als okay ist der Rückrundenstart gelaufen. Sechs Punkte, Sprung auf Platz neun. „Wir haben zwei Spiele gewonnen, aber wissen, dass alles eng beisammen ist. Wir können nicht entspannen und denken, dass wir sicher sind“, betont Smith. „Wir fokussieren uns auf den nächsten Sieg und nicht darauf, wo wir am Ende der Saison stehen.“
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Der nächste Sieg soll am Sonntag am Millerntor gegen den starken Aufsteiger Kaiserslautern gelingen, der zuletzt fünf Spiele in Serie gewonnen hat. „Das wird ein schweres Spiel gegen einen harten Gegner“, weiß Smith. „Sie haben eine Menge Punkte geholt, weil sie ein brutales Team sind. Wir müssen so kämpfen wie in den letzten beiden Spielen und dann haben wir eine Chance auf drei Punkte.“