James Sands wird behandelt

James Sands stehen die Schmerzen ins Gesicht geschrieben. Foto: WITTERS

Schlimmste Befürchtungen bestätigt! So heftig hat es Sands erwischt – und St. Pauli

Es ist in erster Linie ein persönliches Drama, das aber auch für den Kiezklub gravierende Folgen hat. Winter-Zugang James Sands, der in Rekordzeit zu einem Leistungsträger geworden ist, hat sich bei der Heimniederlage gegen den SC Freiburg eine schwere Verletzung zugezogen, die nicht nur eine umgehende Operation nötig gemacht hat, sondern auch das Saisonaus für den Mittelfeldmann aus den USA bedeutet.

Dieser Verlust schmerzt noch mehr als die verlorenen Punkte gegen Freiburg. Im Kampf um den Klassenerhalt werden die Kiezkicker in den kommenden Wochen und Monaten ohne den zweikampf- und laufstarken Abräumer auskommen müssen, der nach seinem Wechsel von New York City FC zu St. Pauli Anfang Januar ein Stabilisator der „Boys in Brown“ war. Nach dem für ihn verflixten siebten Spiel im St. Pauli-Trikot ist für den Leih-Profi erst einmal Schluss.

James Sands: Risse, Bruch, OP – und das Saisonaus

Rund 22 Stunden nach dem Spielende gab der Kiezklub am Sonntag die Diagnose bekannt. Sands hat sich Innenbandrisse im Sprunggelenk des rechten Fußes sowie einen Wadenbeinbruch zugezogen. Er ist noch am Samstagabend im UKE operiert worden.

Vier bis sechs Wochen muss der Fuß bei einer solchen Verletzung ruhiggestellt werden. Sands wird, in solchen Fällen üblich, einen Spezialstiefel tragen müssen. Die darauffolgende Sportpause kann je nach Heilungsverlauf mehrere Monate in Anspruch nehmen.

James Sands wird Chefphysio James Morgan und Vereinsarzt Volker Carrero (r.) gestützt. imago/Oliver Ruhnke
James Sands nach seiner Verletzung gegen Freiburg
James Sands wird Chefphysio James Morgan und Vereinsarzt Volker Carrero (r.) gestützt.

Zum Vergleich: Philipp Treu hatte sich im April der Vorsaison einen Wadenbeinbruch zugezogen, der operiert worden war. Bis zu seinem Comeback dauerte es dreieinhalb Monate – und das war deutlich kürzer als die bei einer derartigen Verletzung durchschnittliche Ausfalldauer. Heißt: Bei Sands sollten mindestens vier Monate veranschlagt werden. Das letzte Spiel der regulären Saison steigt am 17. Mai gegen Bochum, in ziemlich genau drei Monaten.

Sands wird St. Pauli monatelang fehlen

Besonders bitter: Sands hat sich seine schwere Verletzung in der Nachspielzeit zugezogen, kurz darauf wurde die umkämpfte und chancenarme Partie abgepfiffen. Bei einem Zweikampf im Freiburger Strafraum nach einem Freistoß von St. Pauli war er unglücklich zu Boden gegangen, mit der rechten Ferse im Rasen hängengeblieben und mit dem ganzen Körpergewicht auf dem rechten Knöchel gelandet.

Trainer Alexander Blessin wusste schon Minuten später, dass es Sands schwer erwischt hatte, ahnte die lange Ausfalldauer und war emotional sehr angefasst.

Eine Frage, die im Schatten der Verletzung stand, aber durchaus berechtigt ist: war die Sands-Szene elfmeterwürdig? Der Freiburger Patrick Osterhage hatte Sands im Fünfmeterraum von hinten umklammert und dann im Luft-Duell nach vorne gestoßen. Doch weder Schiedsrichter Benjamin Brand noch der VAR hatten Osterhages Einsteigen als regelwidrig gewertet. Der Freiburger entschuldigte sich übrigens noch auf dem Rasen bei Sands.

Wahrscheinlich war es Brand für einen Strafstoß zu wenig – diese Auslegung steht dann allerdings im Widerspruch zum Elfmeterpfiff zugunsten der Gäste kurz vor der Halbzeit, der zwar vertretbar, aber auch hart war.

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