Schultz rühmt Ziereis: Von „katastrophal“ zum St. Pauli-Kapitän „mit Bravour“
Einen Stammspieler des FC St. Pauli dürfte die Absage des Heimspiels gegen Sandhausen am Sonntag noch ein bisschen mehr geärgert haben als seine Kollegen, denn er hat jetzt zwei Spiele in Serie verpasst. Beim Auswärts-Kracher in Bremen war Philipp Ziereis von Trainer Timo Schultz angesichts der hohen Belastungen der englischen Woche auf die Bank gesetzt worden, was dem Kapitän gar nicht schmeckte. Umso mehr hatte sich der Innenverteidiger auf die Partie vor den eigenen Fans am Millerntor gefreut. Als Entschädigung gab es eine wahre Lobeshymne vom Chefcoach.
Ziereis machte das Beste aus dem freien Sonntag, genoss die Zeit mit seiner frisch angetrauten Sarah, gab sich kulinarischen Freuden hin. Am Abend stand noch ein offizieller Termin am: St. Paulis Innenverteidiger war als Gast im NDR-Sportclub (22.50 Uhr) geladen, um über den aktuellen Höhenflug der Braun-Weißen und die Chancen im Aufstiegskampf zu sprechen.
Im Vorfeld der Sendung äußerte sich Schultz zum Kapitän seiner Mannschaft und erinnerte sich mit einem Schmunzeln an die Anfänge des 28-Jährigen beim Kiezklub, der Ziereis 2013 von Jahn Regensburg verpflichtet hatte. Schultz war damals Co-Trainer bei St. Pauli.
FC St. Pauli: Timo Schultz erinnert sich an die Anfänge von Philipp Ziereis
„Eines meiner ersten Einzelgespräche mit ihm damals, im Trainingslager in Schladming, war, dass wir das erste halbe Jahr abschenken, weil er einfach körperlich in einem katastrophalen Zustand war damals“, erzählte Schultz frei heraus. Ziereis habe daraufhin „ein halbes Jahr überragend gearbeitet und dann in der Rückserie neun Einsätze gehabt. Das hätten wir ihm am Anfang nicht zugetraut.“
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Mittlerweile ist Ziereis eine Institution bei St. Pauli, der nach Christopher Buchtmann (seit 2012) dienstälteste Kiezkicker im Kader. „Er ist jetzt schon ewig hier, hat den Weg des Vereins wahnsinnig lange begleitet, hatte viele Höhen, einige Tiefen und ist jetzt maßgeblicher Teil der Mannschaft als Kapitän und hat auch einen riesigen Anteil daran, dass es so gut läuft“, lobt der Coach den langen und oft steinigen Erfolgsweg des gebürtigen Schwarzhofeners, der gerade seine sportlich beste Zeit erlebt.
Timo Schultz: Künftiger Papa Ziereis ist „als Persönlichkeit gereift“
Ziereis sei zu einem absoluten Führungsspieler avanciert, so Schultz. „Er geht vorweg, nicht nur auf dem Platz auch hier am Trainingsgelände, ist auch als Persönlichkeit gereift, wird jetzt ja auch Papa.“ Im Januar, verriet der Abwehrmann vor wenigen Tagen, ist der Geburtstermin. Es wird ein Junge.
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Ob das private Glück auch die Leistungen von Ziereis positiv beeinflusse, darüber will sein Trainer keine Mutmaßungen anstellen. „Er ruht halt momentan wirklich in sich, ist sich seiner Stärke bewusst. Er ist sich seiner Rolle bewusst, die er hier als Kapitän ausfüllen darf und das macht er wirklich mit Bravour. Da kann ich als Trainer wirklich nur froh sein.“