• Da guckst Du! Marvin Knoll im aktuellen Heim-Trikot des FC St. Pauli. Das neue eigene Trikot gibt es erstmals am 1. Dezember zu sehen.
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Sensation: St. Pauli wird sein eigener Ausrüster – und macht sich das Trikot selbst!

Spektakulärer Stoff: Nur zwei Tage nach Bekanntgabe der Trennung von Under Armour hat der FC St. Pauli einen neuen Ausrüster präsentiert – sich selbst! Der Kiezklub wird seine Spielkleidung künftig in Eigenregie produzieren. Am Sonntag präsentierte der Kiezklub diesen spektakulären Plan seinen Mitgliedern in einem virtuellen Meeting. St. Pauli will das nachhaltigste Trikot der Welt herstellen – und endlich wieder eines haben, mit dem sich die Fans identifizieren, das sie mögen und anders als zuletzt auch kaufen.

Nicht Adidas, nicht Nike, nicht Puma, Umbro oder Kappa: Der künftige Ausrüster des FC St. Pauli heißt „DIIY“ und ist die neue Eigenmarke des Vereins. DIIY steht für Do It, Improve Yourself. Sinngemäß übersetzt heißt das: Mach‘ es selbst, mach‘ dich besser.

„Mit diesem Schritt gehen wir konsequent den Weg der Unabhängigkeit weiter“, sagt Präsident Oke Göttlich. „Wir bauen uns unseren FC St. Pauli, wie wir ihn uns vorstellen, ein bisschen besser. Wir bauen uns unsere Welt.“

FC St. Pauli geht nach Trennung von Under Armour eigene Wege

Nach dieser Saison endet die dann fünf Jahre dauernde Zusammenarbeit mit Under Armour. Das umstrittene und bei vielen Fans unbeliebte US-Unternehmen hat dem Vernehmen nach jährlich rund eine Million Euro gezahlt. 

Die Idee, selbst zum Ausrüster zu werden und dabei auf Nachhaltigkeit zu setzen, gab es nach Vereinsangaben schon lange, konkretere Ideen seit 2018 und einen Plan seit Juni 2019. 

St. Pauli: Pläne für eigenes Trikot seit 2019

Mit mangelnden Angeboten anderer Ausrüster für die Nachfolge von Under Armour habe die Entscheidung des Vereins, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, nichts zu tun, versichert Göttlich. „Wir hätten mit vielen anderen Anbietern abschließen können.“

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Der Startschuss: Im Juli 2016 präsentierte St. Pauli die ersten Trikot-Kollektion von Under Armour (v.l.n.r. der damalige Geschäftsführer Andreas Rettig, UA-Europa-Chef Chris Bate und St. Pauli-Präsident Oke Göttlich)

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St. Pauli wolle in der Corona-Krise „energisch und mutig handeln“, betont der Präsident. „Wir sind überzeugt, dass es unternehmerisch sinnvoll ist und langfristig erfolgreicher sein wird als mit anderen Partnern.“

Oke Göttlich: „Mehr Geld als mit anderen Partnern“

„Wir wollen nicht weniger als die nachhaltigste Teamsport-Kollektion der Welt herstellen“, sagt Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Vertrieb beim FC St. Pauli und bei diesem Projekt federführend.

Schon am 1. Dezember wird das eigene Heim-Trikot online präsentiert und geht pünktlich zum Weihnachtsgeschäft mit einer speziellen Edition in den Vorverkauf.

Neues St. Pauli-Trikot: nachhaltiger und billiger

Die Auslieferung startet aus produktionstechnischen Gründen im Mai 2021. Mit 69,95 Euro wird das eigene Trikot fünf Euro günstiger sein als das aktuelle Hemd von Under Armour. Seine Pflichtspiel-Premiere soll es am 16. Mai feiern, im letzten Heimspiel dieser Saison gegen Hannover 96.

Neben dem Trikot (es wird wie üblich ein Heim-, Auswärts- und Pokal-Shirt geben) wird St. Pauli auch Hose, Stutzen, Trainingskleidung, Jacken und weitere Textilien produzieren. Die komplette Kollektion wird nach Vereinsangaben rund 60 Teile umfassen. Darüber hinaus soll auch eine neutrale Linie in den Verkauf, die andere Vereine bei St. Pauli als Spielkleidung erwerben können. Eine neue Einnahmequelle.

St. Pauli will auch andere Vereine ausrüsten

Produziert wird das Trikot in der Türkei, bei einem langjährigen Partner, der das St. Pauli-Merchandising herstellt. „Mit der Produktionsstätte in der Türkei arbeiten wir seit Jahren zusammen. Da ist Know-how vorhanden“, erklärt von Geldern. 

Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Vertrieb des FC St. Pauli

Bernd von Geldern, Geschäftsleiter Vertrieb des FC St. Pauli (hier im Trainingslager in Mayrhofen 2019).

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Die Verantwortlichen des Vereins sind sich bewusst, dass der Standort kritisch gesehen werden könnte. „Wir haben natürlich auch das politische Szenario bedacht“, so von Geldern. „Wir kennen die Leute, wir wissen, wo sie stehen und wir wollen sie unterstützen.“

FC St. Pauli verteidigt Produktion in der Türkei

St. Pauli hofft, mit der hauseigenen Spielkleidung die in den letzten Jahren unterdurchschnittlichen Trikot-Verkäufe ankurbeln zu können. Diesbezüglich war Under Armour ein Hindernis.

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