Smith mit deutlichem Mitspieler-Appell – St. Pauli-Leader reagiert auch auf Kroos-Lob
Die Ausgangslage ist bekannt und als komfortabel zu bezeichnen. St. Pauli steht acht Punkt und 18 Tore über dem Strich, also vor Heidenheim und auch Bochum und Kiel. Auch Hoffenheim auf Platz 15 liegt noch dazwischen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dieses Polster aufzubrauchen. Doch auf das Spiel mit dem Beelzebub will man sich auf dem Kiez gar nicht erst einlassen. Diesen Anspruch unterstrich Ersatzkapitän Eric Smith nach dem Training am Mittwoch. Der Schwede sprach dabei eine leichte Warnung an seine Mitspieler aus.
Wenn St. Pauli am Sonntag (17.30 Uhr) im Weserstadion auf Werder Bremen trifft, wissen die Kiezkicker ganz genau, was ihre Verfolger am 31. Spieltag so fabriziert haben. Der 1. FC Heidenheim eröffnet bereits am Freitagabend, ist beim VfB Stuttgart zu Gast. Tags darauf empfängt Holstein Kiel Holstein Borussia Mönchengladbach, unmittelbar vor St. Paulis Auftritt an der Weser muss der VfL Bochum gegen das bereits gerettete Union Berlin ran. Nicht auszuschließen, dass alle Konkurrenten leer ausgehen. Gerettet wäre St. Pauli dadurch zwar nicht, aber selbst ein Pakt mit dem Teufel könnte kaum noch Schwierigkeiten bereiten. Smith will davon aber nichts wissen: „Wir müssen drei Punkte holen. Das ist das Hauptziel, egal ob die anderen Mannschaften gewinnen oder verlieren.“ Dann wäre es bei entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen ohnehin geschafft.
Es geht den Kiezkickern schon auch darum, diese gute, stabile erste Bundesliga-Saison seit 14 Jahren selbst, also aus eigener Kraft zu krönen. Löblich. Auch deshalb adressiert Smith, der beim 1:1 gegen Leverkusen Jackson Irvine als Spielführer vertrat, warnende Worte an seine Mannen: „Natürlich sind wir in einer guten Ausgangslage, das wissen wir, aber wir müssen aufpassen, nicht mit der falschen Energie an die Sachen heranzugehen. Das beginnt jetzt in dieser Woche im Training. Wir müssen fokussiert sein und jeder muss fokussiert sein.“
Smith deutlich: „Wir ruhen uns nicht aus“
So schnell wie möglich soll der Klassenerhalt eingetütet werden, ob mit fremder Hilfe oder ohne. Bloß nicht die Konkurrenz noch mal schnuppern lassen, sodass gegebenenfalls sogar die Rübe angeht und der Teufel auf der einen Schulterseite Platz nimmt. „Wir ruhen uns nicht aus“, so Smith. Angst und bange muss dem braun-weißen Anhang also nicht sein.
Dafür ist St. Pauli in den vergangenen Wochen auch eigentlich zu stabil, zu gut. Auch Smith blüht auf seiner eigentlich angestammten Position im zentralen Mittelfeld auf, überzeugte sowohl an der Seite von Irvine als auch neben Ersatzmann Carlo Boukhalfa. „Ich mochte es schon immer, dort zu spielen, wo ich im Spiel viel dabei bin. Deshalb macht es gerade natürlich Spaß“, sagt der 28-Jährige.
Kroos-Brüder schwärmen von St. Paulis Smith
Seine Fähigkeiten fielen jüngst sogar Rio-Weltmeister Toni Kroos auf. Im Podcast „Einfach mal luppen“ analysierte der Ex-Profi von Real Madrid gemeinsam mit Bruder Felix St. Paulis starke Leistung gegen Meister Leverkusen und beide fanden nur lobende Worte für Smith. Sogar die Folge des Podcasts wurde nach ihm benannt. „Des Glückes Smith“ heißt die aktuelle Episode der Kroos-Brüder.
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Damit konfrontiert freute sich Smith wirklich: „Ich denke, es ist schon eine Ehre, wenn er überhaupt deinen Namen kennt. Ich bin froh, das zu hören. Das wusste ich nicht. Witzig“, sagte er. Am Sonntag in Bremen kann er den begeisterten Kroos-Brüdern neue Gründe für eine Lobeshymne liefern – und mit seinen Kollegen für den Klassenerhalt sorgen. Gewarnt sind sie ja.
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