Dicke Luft bei St. Pauli! Bornemann spricht über Dissens mit Führungsspielern
Ganz Hamburg genießt dieser Tage den blauen Himmel und die fürs Aufhellen des Gemüts so wichtige Frühlingssonne. Ganz Hamburg? Nicht wirklich. Denn dort, wo über weite Strecken der Zweitliga-Saison eitel Sonnenschein herrschte, hat sich dicke Gewitterluft breit gemacht: beim FC St. Pauli.
Sollte noch jemand die Dissonanzen zwischen Teilen der Mannschaft und der sportlichen Leitung für von der Öffentlichkeit konstruiert gehalten haben: Am Montagabend wurden sie für alle Welt offensichtlich. Da war Sportchef Andreas Bornemann bei im Sport1-„Doppelpass“ zu Gast und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube.
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Dass er in der Zeitung habe lesen müssen, dass der Mannschaftsrat bei ihm im Büro gewesen war, um über eine Aufstiegsprämie zu sprechen, habe ihn schon verwundert. „Ich bin ein Verfechter davon, während der Saison den Fokus auf die wichtigen Dinge zu legen“, kritisierte er und legte einen spürbaren Seitenhieb nach: „Wie schlau es ist, nach einem Last-Minute-Nackenschlag beim Sportchef nach einer Aufstiegsprämie zu fragen – Timing kann man nicht lernen.“ Der Vorgang hatte sich nach dem 1:1 von Sandhausen zugetragen.
Ex-Profi und -Sportchef Maik Franz weiß um St. Paulis „Zwickmühle“
Es ist kein Geheimnis, dass man beim Kiezklub vor allem diejenigen Profis als treibende Kräfte ausgemacht hat, die wohl keinen neuen Vertrag erhalten sollen. Maik Franz, Ex-Profi (u.a. Hertha, Frankfurt) und Ex-Sportchef (Magdeburg), kennt beide Positionen und erklärte ebenfalls bei „Sport1“, St. Pauli stecke in einer Zwickmühle. „Es ist immer ein Problem in so einer Mannschaft“, sagte der 40-Jährige. „Manche Spieler wissen, dass ihr Weg im Verein vorbei ist. Diese Spieler wollen ein Stück vom Kuchen abhaben.“