St. Pauli in der Krise: Schultz: „Mit schlechter Laune wird’s nicht besser“

Wie gut darf die Laune sein, wenn man tief im Abstiegskampf steckt? Diese Frage stellten sich die Beobachter der Übungseinheit am Tag nach dem 1:1 beim Keller-Hit in Würzburg.

Beim Training der Reservisten wurde bei Schussübungen zu einem Duell zweier Teams aufgerufen. Immer wieder wurde laut gelacht, gejuchzt und je nach Erfolg gejubelt.

FC St. Pauli: Gute Stimmung im Training

Jemand, der die Tabelle nicht kennt, hätte theoretisch glauben können, dass dort eine Spitzentruppe auf dem Platz steht, die sich des Lebens freut.

Mitten drin der Coach. Timo Schultz war selbst lange Profi, stieg mit den Kiezkickern erst in die 2. Liga (2007), dann sogar in die Bundesliga auf (2010).

Timo Schultz bleibt positiv: „Mit schlechter Laune wird’s nicht besser“

Der 43-Jährige hat einige Krisen mitgemacht, weiß also, was auch in prekären Situationen wichtig ist: „Ich habe es noch nie erlebt, dass man mit schlechter Laune, mit Miesepetrigkeit und einem negativen Gedankengut optimale Leistungen bringt und die Situation dadurch besser wird.“ 

Er stellt fest, dass seine Jungs sehr engagiert bei der Sache sind, sich in keiner Weise gehen lassen: „Ich finde konzentrierte und harte Trainingsarbeit und positives Gedankengut im Training eher förderlich, als dass man weiter draufhaut und immer nur schaut, was können die Jungs nicht und was machen sie nicht gut. Das ist nicht zielführend und wird dich nicht verbessern.“

Bleibt zu hoffen, dass die Braun-Weißen ganz schnell Siege und Punkte einfahren. Dann bringt der Job auch im Training noch viel mehr Freude – und keiner wundert sich mehr über die ausgelassene Stimmung.