St. Pauli in Sandhausen: Das sind Jos Luhukays defensive Rätsel
Erst 28 Tore hat der SV Sandhausen in dieser Saison erzielt. Nur zwei Mannschaften waren vor des Gegners Kasten noch seltener erfolgreich. St. Paulis Trainer Jos Luhukay ist dennoch gewarnt, denn mit dem früheren Kiezkicker Aziz Bouhaddouz und Kevin Behrens haben die Sandhäuser ein Duo, das zusammen 16 der 28 Treffer ihrer Mannschaft erzielte. Noch weiß auch Jos Luhukay nicht, mit welcher defensiven Formation er die Stürmer stoppen will.
Zwei Siege, nur ein Gegentor – Jos Luhukays Umstellung auf eine defensive Fünferkette, die in der Offensive zur Dreierkette wird, zeigte zuletzt gegen den HSV und Osnabrück positive Wirkung. Jetzt, vor dem Spiel in Sandhausen am Sonntag steht der Niederländer erneut vor der Frage nach der geeigneten Abwehr-Ordnung.
Jos Luhukay will Sandhausens Stürmer „neutralisieren”
Am Freitag ist er sich selbst, so legt er auf der Pressekonferenz glaubhaft dar, noch nicht sicher, wie St. Pauli und vor allem wer beim Tabellen-16. verteidigen würde. Eines dagegen ist für Luhukay schon sicher: Gegen Sandhausen wird es darauf ankommen, Bouhaddouz und Behrens nicht ins Spiel kommen zu lassen. „Es ist entscheidend, diese beiden zu neutralisieren”, sagt der Niederländer.
„Torgarant”: Luhukay vergleicht Behrens mit Veerman
Besonders Behrens ist gut aufgelegt in dieser Saison und so etwas wie die Sandhäuser Lebensversicherung. Zehn Tore hat er selbst erzielt, fünf aufgelegt. Behrens ist damit an mehr als der Hälfte (53,6 Prozent) aller SVS-Treffer in dieser Spielzeit beteiligt. „Er ist natürlich mit Abstand der Torgarant bei Sandhausen”, weiß Luhukay und zieht Vergleiche mit St. Paulis Henk Veerman und Dimitrios Diamantakos, „die auch hohe Quoten haben”.
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Darauf muss St. Pauli defensiv achten
Das habe er auch schon im Vorfeld gesagt, betont Luhukay: „Die beiden verlangen sehr viel Aufmerksamkeit in unserer Abwehr, zusätzlich natürlich bei ruhenden Bällen, Ecken, da müssen wir auch hellwach sein, weil sie neben diesen beiden auch noch die beiden Innenverteidiger, die über 1,90 Meter groß sind, haben.”
Und da stellt sich dann unvermeidlich die Frage nach dem Personal, das der 56-Jährige dieser „physisch starken Mannschaft, die bei ruhenden Bällen für viel Gefahr sorgen kann”, entgegenstellt.
Luhukays Denkmodelle: „Einer wird auflaufen”
Bereit für seine Rückkehr in die Mannschaft wäre der im Dezember am Knie operierte James Lawrence. Er könnte den zentralen Part einer Dreierkette spielen, Luca Zander, seit dem Derby außen vor, den rechten. „Einer von beiden wird auf jeden Fall auflaufen”, versichert Luhukay vor dem Hintergrund, dass Sebastian Ohlsson wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlen wird.
Noch gibt es mehrere Denkmodelle. In einer Viererkette könnten sogar beide spielen, dann würde Daniel Buballa nach links und Matt Penney auf die Bank rücken. „Das ist nicht so, dass der eine oder andere vorne liegt”, stellt der Trainer klar und gewährt Einblicke in seine Gedankenwelt. „Es ist eine Überlegung, wir könnten mit James zentral in der Innenverteidigung in einer Dreier-Abwehr spielen, wir können auch mit Luca als rechter Verteidiger oder rechter Innenverteidiger spielen”, erklärt Luhukay.
Zweikampf zwischen Luca Zander und James Lawrence
Er wolle noch die verbleibenden Übungseinheiten am Freitag und Sonnabend abwarten. „Das ist heute und morgen auch für uns noch wichtig im Training zu sehen, wie da die Eindrücke sind. Luca hat gestern schon in der rechten Innenverteidigung gespielt und heute, das sag ich auch ehrlich, versuche ich es mit James zentral, um beide nochmal zu sehen, wie auch die Mitspieler da harmonieren.”
Gelüftet wird das Rätsel um St. Paulis Defensive am Sonntagmittag in Sandhausen.