St. Pauli-Legende: „Schlangen-Franz“ Gerber rettet insolventen Traditionsklub
In der Jahrhundert-Elf des FC St. Pauli ist er im Sturm gesetzt und mit 108 Tore in 159 Spielen bester Torschütze des Kiezklubs seit Gründung der Bundesliga. Derzeit sorgte der einst als „Schlangen-Franz“ gefeierte Angreifer als Retter für Schlagzeilen.
Gerber (66) hat als Kopf einer Investoren-Gruppe den insolventen Traditionsverein Rot-Weiß Erfurt gerettet und den Spielbetrieb der ersten Mannschaft gesichert, die in der Oberliga Süd des Nordostdeutschen Fußballverbandes antritt.
Rot-Weiß Erfurt: Franz Gerber steigt als Investor ein
Der frühere Profi, Trainer und Manager des FC St. Pauli soll mithelfen, den Verein aus der Landeshauptstadt Thüringens wirtschaftlich zu sanieren und mittelfristig zurück in den Profi-Fußball zu führen.
„Der FC Rot-Weiß Erfurt ist nach wie vor ein toller Verein mit enormem Potential, und ich freue mich auf die Herausforderung“, erklärte Gerber nach Bekanntwerden seines Engagements mit der FSG GmbH.
FC St. Pauli-Legende Gerber sieht „enormes Potenzial“ bei RWE
Als erster Schritt wird die 1. Herrenmannschaft in die neu gegründete FC Rot-Weiß Erfurt Fußball GmbH ausgegliedert.
Der Traditionsklub ist seit Jahren im freien Fall. Im März 2018 hatte RWE Insolvenz angemeldet, was zum Abzug von neun Punkten und dem Abstieg in die vierte Liga führte. Dennoch wurden munter weiter Schulden gemacht.
Franz Gerber: Madagaskar, Gießen und jetzt Erfurt
Am 29. Januar 2020 folgte dann der Tiefpunkt: Nach dem 19. Spieltag gab der Verein die Einstellung des Spielbetriebes der ersten Mannschaft in der Regionalliga Nordost bekannt.
Gerber war zuletzt als Sportlicher Leiter bei Regionalligist FC Gießen tätig. Zuvor hatte er als Trainer unter anderem als Interimscoach beim BSV Rehden und Jahn Regensburg sowie als Nationaltrainer und Berater des Verbandspräsidenten auf Madagaskar gearbeitet.