• Er kann einfach alles: Leo Östigard als Vorsänger bei der Party mit den Fans auf dem Paulinenplatz.
  • Foto: Instagram Marvin Knoll

St. Pauli-Party auf dem Kiez: Die lange Nacht der Derby-Helden

Es ging zur Sache im Viertel. Bis in die Nacht hinein feierte die Mannschaft in der Trattoria Remo’s in der Hein-Hoyer-Straße, die Fans waren natürlich nicht weit. Und so wurde der Derby-Sieg beim HSV genossen und garniert mit einigen Pyro-Artikeln laut besungen.

Schon direkt nach dem Spiel in der Kabine gab es kein Halten mehr bei den St. Pauli-Profis.

Schon direkt nach dem Spiel in der Kabine gab es kein Halten mehr bei den St. Pauli-Profis.

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FC St. Pauli

Der Spaß, die Freude, die Erleichterung – all das ist Leo Östigard, Luca Zander, Sebastian Ohlsson, Finn Ole Becker, Daniel Buballa und Co. auf einem Video von der Party deutlich anzusehen. Sie hatten sich diese losgelösten Momente verdient mit einer Leistung, vor der man nur den Hut ziehen konnte.

St. Paulis offensive Defensiv-Idee

Jos Luhukays taktische Maßnahme, aus einem 3-5-2-System heraus dem HSV schon im Aufbau immer wieder Stöckchen zwischen die Beine zu werfen, entpuppte sich nach viertelstündiger Anlaufzeit als enorm wirkungsvoll. „Wir wollten vorwärts verteidigen, wir wollten überall Eins-gegen-Eins agieren“, erklärte Luhukay das, was den Gegner komplett ratlos zurückließ. Eine mutige, weil risikobehaftete Variante, die viel Disziplin, fußballerische Intelligenz und Kommunikation erfordert – und die spätestens ab dem Führungstreffer durch Henk Veerman komplett aufging.

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St. Pauli bremst den HSV-Aufbau

„Das Spiel hat viel Kraft gekostet“, erklärte Waldemar Sobota wenig Verwunderliches. „Man hat gesehen, dass wir vorne angelaufen sind. Der HSV hat in den letzten Wochen über die Innenverteidiger und den Sechser das Spiel gemacht. Diesmal konnten sie nicht aufbauen, das haben wir richtig gut gemacht.“ Die Doppelspitze Henk Veerman/Dimitrios Diamantakos bremste Rick van Drongelen und Timo Letschert aus, Gideon Jung wurde vom engmaschigen Mittelfeld St. Paulis lahm gelegt.

Miyaichis Einsatz als Paradebeispiel für St. Paulis Willen

St. Pauli-Profi Ryo Miyaichi im Zweikampf mit HSV-Verteidiger Tim Leibold

Ryo Miyaichi war klarer Punktsieger gegen Tim Leibold

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WITTERS

„Die Mannschaft hat unglaublich viel investiert, um das 2:0 zu halten“, freute sich auch Luhukay über den kernigen Auftritt, dessen bester Beleg eine vermeintlich belanglose Szene Mitte der zweiten Hälfte war. Der bärenstarke Ryo Miyaichi verlor ein Duell mit Gideon Jung an der Außenlinie, wurde vom Gegenspieler noch gen Bande gecheckt. Einwurf HSV, Miyaichi stand da schon wieder, warf den Raketenantrieb an, jagte erst Tim Leibold, dann Bakery Jatta, bis dem in höchster Not das Spielgerät ins Seitenaus flutschte.

Östigard wird mehr und mehr zu St. Paulis Liebling

„Wir haben verteidigt wie Helden“, hob Östigard das Dargebotene auf einen exponierten Schild. Der junge Norweger, der mit jeder Woche mehr zum Fan-Liebling wird, hatte beim Jubel über Matt Penneys 2:0 die von Benedikt Pliquett 2011 ins Leben gerufene und 2019 von Tom Mickel adaptierte Eckfahnen-malträtier-Story fortgesetzt – und war später natürlich auch ganz weit vorne mit dabei in der langen Nacht der Derby-Helden.

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