St. Pauli-Talent Loubongo-M’Boungou: Der Kleine darf wieder bei den Großen ran
Es ist anderthalb Jahre her, da stand Aurel Loubongo-M’Boungou zum ersten und bisher einzigen Mal im Spieltagskader des FC St. Pauli. Das ist deswegen erwähnens- und auch bemerkenswert, weil der Offensivmann seit 2020 einen Profi-Vertrag besitzt. Einst als „Top-Talent“ (Ex-Sportchef Uwe Stöver) gehandelt, ward der 19-Jährige selbst im Training an der Kollau in dieser Saison kaum gesehen. Umso überraschender ist nun sein Auftritt im Trainingslager in Herzlake.
Dass das Talent – genau wie Max Brandt, seit einigen Wochen regelmäßig bei den Profis dabei, und Franz Roggow, ab und an mit von der Partie – mitfahren würde, war nicht unbedingt abzusehen. Nun ist er aber eben doch dabei. Und überzeugt.
Loubongo-M’Boungou nach eineinhalb Jahren wieder bei den Profis
Klar, es klappt noch nicht alles. Ein ungenauer Pass hier, ein versprungener Ball bei der Annahme da. Wer Loubongo – nur dieser Teil seines Namen steht auf dem Trikot – nicht kennt, könnte glatt denken, er habe sich verirrt und gehöre eigentlich zur Jugendmannschaft. Sein gelbes Leibchen ist ihm ein paar Nummern zu groß und hängt locker von der rechten Schulter, seine nur 1,73 Meter Körperlänge erwecken auch nicht den Anschein eines fußballerischen Schwergewichtes.
Zündet Loubongo aber seinen Turbo, kann er es mit den Mannschaftskollegen aufnehmen, wie er an Tag zwei im Quarantäne-Trainingslager in Herzlake beweist, als er seinen erfahrenen Mannschaftskollegen am Vormittag im Abschlussspiel ein ums andere Mal davonläuft. Nicht nur einmal schallt ein „Gut, Aurel!“ über den mit Wald umrandeten Trainingsplatz zu Herzlake.
St. Pauli: Lawrence lobt Mitspieler Loubongo-M’Boungou
Auch James Lawrence ist angetan. „Ich freue mich, dass er wieder dabei ist“, sagt der Innenverteidiger. „Ich kenne ihn ganz gut aus der vergangenen Saison, da war er fast das ganze Jahr bei der ersten Mannschaft dabei.“
Der erfahrene walisische Nationalspieler beschreibt Loubongos Charakter als „unbeschwert und enthusiastisch“. Das sei auch auf dem Platz zu sehen, findet Lawrence: „Er hat etwas zu beweisen, nachdem er lange nicht dabei war und bringt extra viel Entschlossenheit mit, was einzig und allein positiv ist.“
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Loubongos Vertrag bei St. Pauli läuft bis 2022. Sein Ziel sei es, sagte der Techniker im Oktober 2018, „weiter an mir zu arbeiten, damit ich 2020 bestens vorbereitet in den Profibereich wechseln kann“.
Nun denn. Der Zeitplan hat sich etwas verändert. Aber aufgeschoben ist ja bekanntermaßen nicht aufgehoben und vielleicht kann Loubongo in Herzlake dafür sorgen, dass er in naher Zukunft mal wieder auf dem Aufstellungsbogen auftaucht. So wie vor anderthalb Jahren.