St. Paulis Joker stechen: Bravouröser Becker und der doppelte Daschner
Es war die Art von Spiel, aus der man als Aktiver jede Menge Energie beziehen kann: St. Paulis 2:2 zum Saisonstart bei einem lange bärenstarken VfL Bochum hat im Idealfall Langzeitwirkung, zumal deutlich wurde, dass jeder Profi aktiv Einfluss auf das Geschehen nehmen kann.
Gerade für die Moral, das war Timo Schultz bewusst, sei das Egalisieren eines 0:2-Rückstands in der Schlussphase ganz wichtig gewesen. „Wir müssen nicht drum herum reden, dass Elversberg ein Schlag ins Kontor war“, gestand der Kiezklub-Coach mit Verweis auf das ernüchternde Aus im DFB-Pokal vor acht Tagen. „Ich hab den Jungs im Kreis nach dem Spiel gesagt: Ich habe das nicht vergessen, aber ich habe da jetzt einen Haken dran gemacht.“
Ein Riesenschritt für St. Paulis Trainer und Mannschaft
Schultz zeigte sich „mega zufrieden, weil wir das Ding umgebogen haben. Zuletzt wurde es, wenn wir Negativerlebnisse hatten, schlechter, hier aber von Minute zu Minute besser, mutiger, aggressiver, forscher“. Für ihn als Trainer, aber auch für die Mannschaft sei das ein Riesenschritt gewesen. Und an dem hatten die Eingewechselten einen großen Anteil.
Finn Ole Becker bereitet Trainer Schultz großen Spaß
Vor allem der nach längerer Verletzungspause wieder genesene Finn Ole Becker stellte Bochum in seinen gut 25 Einsatzminuten vor große Probleme, war wie der ebenfalls eingewechselte Lukas Daschner am Ausgleichstreffer beteiligt. „Wenn man sieht, wie Finn Ole und Rico Benatelli zusammen Fußball spielen – das macht schon Spaß”, lobte Schultz seinen einstigen U19-Schützling. „Alleine wie er Drucksituationen löst. Er will immer den Ball haben.”
Joker Lukas Daschner bereitet beide Kyereh-Treffer vor
Aber auch eben erwähnter Daschner (sammelte zwei Assists!), Luca Zander und Kevin Lankford belebten die lange stockende Vorwärtsbewegung der Hamburger dergestalt, dass der VfL Faden und Zugriff verlor. „Wir wussten, dass wir auf der Bank auch noch ein eine gewisse Qualität haben, gerade im Offensivbereich“, sagte Schultz. „Auch wenn es keine nominellen Stürmer sind.“
Doppelpacker Kyereh lobt St. Paulis Einwechselspieler
Die waren in Person von Boris Tashchy und Simon Makienok bekanntlich ausgefallen. Umso erfreulicher, dass die Joker sämtlich stachen. „Ein großes Lob an unsere Jungs, die von der Bank gekommen sind”, sprach dann auch Doppelpacker Daniel-Kofi Kyereh aus.
Schultz mit warmen Worten für Philipp Ziereis
Nicht zu vergessen dabei ist Philipp Ziereis. Der Innenverteidiger war aus der Startelf gerutscht, kam in der Endphase aber noch zu einigen Einsatzminuten sowie im Anschluss zu einer Würdigung seines Trainers. „Ziere ist für uns ein extrem wichtiger Spieler, er wird über die Saison gesehen verdammt viele Einsätze haben“, erklärte Schultz. Es sei ein taktischer Wechsel gewesen, „aber in meinen Überlegungen spielt er eine ganz zentrale Rolle“.