St. Paulis Talente: Darum bleibt dieser Youngster bescheiden
Für drei Talente des FC St. Pauli ist das Trainingslager in Spanien das erste mit der Profi-Mannschaft. Die MOPO stellt das Trio, das seine Wurzeln sämtlich in Hamburg und Umgebung hat, vor. Jetzt geht es um Moritz Frahm.
Den 19-Jährigen erreichte die Nachricht, dass er mit nach Valencia reisen soll, wenige Tage vor der Abreise nach Valencia im Chile-Urlaub. „Ich war sehr überrascht, damit habe ich wirklich gar nicht gerechnet“, gestand der groß gewachsene Innenverteidiger, der aus Volksdorf stammt und beim Walddörfer SV das Kicken erlernte. In der U14 wechselte er für eine Saison nach Norderstedt, danach ging es gleich weiter zum Kiezklub – allerdings nach einigen Momenten der Überlegung.
Lange Bedenkzeit vor Wechsel zu St. Pauli
„Das Nachwuchsleistungszentrum war was Besonders, was Großes“, erinnert er sich an das Werben der Braun-Weißen. Er habe sich mehrmals mit den Leuten vom Verein zusammengesetzt, ein Probetraining gemacht, sich mit dem Trainer ausgetauscht. „Nach relativ langer Zeit“ habe er sich dann zum Wechsel entschlossen. Relativ lange deshalb, „weil meine Eltern sehr zurückhaltend waren. Sie hatten mir erst auch gar nicht erzählt, dass St. Pauli auf sie zugegangen ist. Sie waren sich unsicher, ob sie mir das mitteilen wollen“.
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St. Paulis Youngster fährt zweigleisig
Der Entschluss, den Filius trotz Bedenken einzuweihen, war gewiss kein verkehrter. Frahm wirkt sehr überlegt, in dem, was er sagt und tut, macht einen sehr geerdeten Eindruck. Der Innenverteidiger baute sein Abitur und blickt, leicht angeschoben von den Eltern bereits mehrgleisig nach vorne. „Ich habe im letzten Jahr schon ein Praktikum absolviert, hab mich ein bisschen orientiert, hier und da mal geschaut und reingehört. Ich habe auch Möglichkeiten, im Sommer eine Ausbildung als Bankkaufmann oder Internationaler Speditionskaufmann anzufangen.“ Falls es bei St. Pauli klappt, ist er aber auch abgesichert: „Ich habe letzte Woche meinen Vertrag bis 2021 verlängert.“
Nächstes Ziel: Einmal in St. Paulis Kader kommen
Die volle Aufmerksamkeit von Luca Zanders Zimmerpartner gilt erst einmal dem Fußball. „Mir gefällt es bisher sehr gut, es macht einen Riesenspaß“, sagt er über die Zeit im sonnigen Süden Europas. Es sei natürlich ein anderes Tempo als bei der U23, „aber ich bin sehr glücklich, dabei sein zu dürfen“. Sein Ziel: Irgendwann einmal in den Kader zu kommen, „das wäre was Riesengroßes für mich. Und dann würde ich peu á peu gucken, wie es so läuft.“