• Blickt einer ungewissen Zukunft entgegen: Jos Luhukay.
  • Foto: Lam/Witters/Pool/Witters

St. Paulis Trainer: Luhukay räumt Fehler ein – Nachfolger aus München?

Letzte Ausfahrt Wiesbaden, letzte Chance auf den ersten Sieg außerhalb Hamburgs in dieser Saison im letzten Spiel von Jos Luhukay als Trainer des FC St. Pauli. Für einen Verbleib benötigte es schon eine spektakuläre Rolle rückwärts beim Kiezklub. Jetzt gibt es Gerüchte über einen Nachfolger.

Der Klassenerhalt ist mit Ach und Krach unter Dach und Fach gebracht, jetzt geht es nur noch um TV-Gelder und Kosmetik einer insgesamt hässlichen Spielzeit, bei der sich die Kiezkicker vor allem in der Fremde oftmals von ihrer schlechtesten Seite gezeigt haben.

„Wir möchten mit einem guten Abschluss in die Sommerpause gehen“, sagte Luhukay bei seiner voraussichtlich letzten Pressekonferenz, bei der er sich ruhig, geduldig und sachlich gab.

FC St. Pauli will in Wiesbaden Auswärtssieg

Der Frage zu seinem bevorstehenden Aus trotz seines Vertrages bis 2021 begegnete der 57-Jährige ausweichend. „Ich kriege das ein oder andere mit, aber wir werden am Sonntag das letzte Spiel bestreiten und am Montag zusammensitzen.“ Persönlich mache er sich „keine anderen Gedanken“.

Am Montag trifft sich die Vereinsführung mit dem Trainer zum Analysegespräch, dem er „mit sehr viel Vertrauen“ entgegensehe, versicherte Luhukay.

Jos Luhukay: Keine Gedanken an ein bevorstehendes Aus

Erstmals gab sich der Coach öffentlich wirklich selbstkritisch, ohne ins Detail zu gehen, aber eben auch ohne die Einschränkung eines „vielleicht“ oder beleidigten Unterton. Auf die Frage der MOPO, ob er rückblickend in dieser Saison etwas anders machen würde oder in gewissen Situationen anders handeln, sagte er: „Oh ja, natürlich. Ich bin nicht fehlerlos. Ich habe auch Fehler gemacht.“

Unverdrossen wagte Luhukay schon einen Blick in die Zukunft, sprach von einer wichtigen Ruhephase nach dem letzten Spieltag, um „die Frische“ wieder zu finden, „in eine neue Saison zu starten, neu anzufangen und mit vollem Ehrgeiz und der vollen Ambition, eine bessere Saison zu machen.“

Jos Luhukay redet schon von der nächsten Saison

Der Fokus in der nächsten Saison liege darauf, an der Auswärtsschwäche zu arbeiten, „damit wir das verbessern können“. Nach Stand der Dinge wird er dann kein Teil dieses „wir“ mehr sein.

St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann und Michael Köllner (1860 München) während ihrer gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg.

St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann und Michael Köllner während ihrer gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg.

Foto:

imago/Zink

Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger läuft bereits. Aus München ist zu hören, dass Michael Köllner neuer Trainer beim Kiezklub werden könnte. Der Coach von Drittligist 1860 München gilt als Spezi von St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann, den er aus ihrer gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg kennt.

Michael Köllner – Trainer-Kandidat bei St. Pauli?

Köllner betonte am Freitag, dass er bei 1860 noch einen Vertrag habe, sprach aber auch von seinen Ambitionen und dem Ziel Zweite Liga. „Es geht jetzt darum, wo der Verein hin will.“ Auf die direkte Frage, ob an den Berichten über einen möglichen Wechsel zu St. Pauli dran sei, antwortete Köllner mit einer Gegenfrage: „Mache ich den Eindruck, dass ich fahnenflüchtig werde?“ Ein klares Dementi zu St. Pauli gab es jedoch nicht.

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