St. Pauli-Ass Hartel glänzt auch als Mittelstürmer, aber eine Position lehnt er ab
Welch ein Ausrufezeichen! Der FC St. Pauli gewinnt das Zweitliga-Topspiel bei Holstein Kiel mit 4:3 und setzt sich an der Spitze ab. Auch dank eines taktischen Schachzugs von Trainer Fabian Hürzeler, der Marcel Hartel statt im Mittelfeld als „falsche Neun“ weiter vorne spielen ließ.
Hartel dankte es dem Coach mit seinem Treffer zum 2:0, den er in echter Mittelstürmer-Manier erzielte. Sein zwölftes Saisontor – der 28-Jährige ist ohnehin St. Paulis torgefährlichster Spieler, was Hürzeler die Entscheidung erleichtert haben dürfte. „Hartel könntest du in dieser Saison auch ins Tor stellen, dann würde er Elfmeter halten“, lobte der ehemalige St. Pauli-Kapitän Sören Gonther als Sky-Experte die Flexibilität der braun-weißen Nummer zehn. „Danke für die schönen Worte, aber ins Tor möchte ich lieber nicht rein“, antwortete Hartel auf den nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag.
Eggestein erstmals seit Langem nur auf der St. Pauli-Bank
Leidtragender der Maßnahme, zumindest auf den ersten Blick, war der etatmäßige Mittelstürmer Johannes Eggestein, den Hürzeler nach einem halben Jahr erstmals wieder auf die Bank beorderte. „Ich hatte das Gefühl, dass Jojo mal eine Pause braucht. Er hat jedes Spiel von Anfang an gemacht und auch viele gute Spiele“, begründete der Coach seine Entscheidung: „Uns war wichtig, dass wir viel Frische auf dem Platz haben.“ Die hatte St. Pauli, was mit einem überzeugenden, wenn am Ende auch zittrigen Auswärtssieg belohnt wurde.
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Hartel ist nicht nur torgefährlich, sondern auch laufstark. In Sachen Vertragsverlängerung setzt er aber eher auf seine Ausdauer als auf seine Schnelligkeit. Im April will Hartel eine Entscheidung über seine Zukunft treffen. Dass er die in der Bundesliga sieht, ist klar. Wenn der Torjäger so weiterspielt, könnte er dieses Ziel aber auch mit einer neuerlichen Unterschrift unter ein Arbeitspapier des FC St. Pauli erreichen.