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Scott Banks und Aljoscha Kemlein feiern
  • Sowohl Scott Banks (l.) als auch Aljoscha Kemlein fühlten sich bei St. Pauli pudelwohl und sollen nach Möglichkeit gehalten werden.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli-Interesse an Kemlein: Irritationen nach Aussagen von Union-Boss

Die Sache hatte für alle Beteiligten nur Gutes. Aljoscha Kemleins Leihe für die vergangene Rückrunde bescherte dem FC St. Pauli ein Mehr an Qualität im Kader, dem 19-Jährigen einen großen Sprung in Sachen Spielpraxis und Erfahrung und dem 1. FC Union Berlin nach seiner Rückkehr einen Spieler, der Schritte nach vorne getan hat. Klar, dass die Eisernen ihrem Talent jetzt eine neue Chance geben wollen. Beziehungsweise müssen.

Denn was Klub-Boss Dirk Zingler kürzlich in Bezug auf die Personalie Kemlein zum Besten gab, war mindestens außergewöhnlich. Mit der Bezeichnung kontraproduktiv wäre man vermutlich auch nicht so weit weg. „Es ist klarer Wunsch des Präsidiums, ihn in die erste Mannschaft zu integrieren“, hatte Zingler öffentlich klargestellt.

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Nun ist es nicht zufällig so, dass sich eine Vereinsführung via ungeschriebenem Gesetz besser aus dem sportlichen Bereich raushält. Weil es was mit Kernkompetenzen zu tun hat und am Ende natürlich auch damit, inwieweit man eventuell unnötig Druck aufbaut auf handelnde Personen. Man stelle sich vor, Oke Göttlich würde medial einfordern, Eric da Silva Moreira künftig die Rechtsverteidiger-Position auf dem Kiez zu reservieren. Das Hallo wäre groß, nicht nur bei Trainer Fabian Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann.

St. Paulis Interesse an Aljoscha Kemlein ist verbrieft

Noch absurder wird es dann, wenn die Amtsinhaber frisch vor Ort sind und noch keinen einzigen Arbeitstag hinter sich gebracht haben. Bo Svensson, kommender Trainer an der Alten Försterei, und der neue Manager Horst Heldt werden sich vermutlich herzlich bedankt haben für einen Auftrag, dessen Umfang sie nicht einschätzen können, weil sie den Spieler noch nie im täglichen Betrieb gesehen haben.

Auch bei St. Pauli ist man einigermaßen irritiert ob solcher Aussagen. Das Interesse, Kemlein auch in der nächsten Saison in Braun und Weiß zu sehen, ist verbrieft. Durch Zinglers Worte wird die Nummer nun aber zu einem Politikum – und das wird auf dem Rücken eines gerade einmal 19-Jährigen ausgetragen.

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