So denkt St. Pauli-Legende Boll über eine Rückkehr und eine Anfrage aus England
Seit fast zwei Jahren und seinem Abschied von Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel ist St. Pauli-Legende Fabian Boll im Profifußball ohne Beschäftigung und arbeitet wieder ausschließlich als Polizist. Ob er sich eine Rückkehr in den Sport vorstellen kann, beantwortete der 44-Jährige nun in einem Podcast.
„Ohne despektierlich zu klingen: Um Co-Trainer bei Carl-Zeiss Jena oder beim SV Sandhausen zu werden, würde ich jetzt nicht alles stehen und liegen lassen“, sagte Boll im Gesprächsformat „Ball you need is love“ von Moderator und Werder-Bremen-Stadionsprecher Arnd Zeigler. Durch seine Arbeit als Polizist, der Boll jedenfalls in Teilzeit auch als aktiver Fußballer nachgegangen ist, könne er sein Haus und sein Auto bezahlen, seine Familie ernähren, sei also nicht auf den Fußball angewiesen.
Boll hatte zu St. Pauli-Zeiten eine Anfrage aus England
Zuletzt arbeitete der frühere Mittelfeldspieler drei Jahre als Co-Trainer bei Holstein Kiel. Und stellte dort angesichts von „80, 90 Stunden in der Woche, die ich nicht zu Hause war“ fest, wie „heftig“ dieser Job gewesen sei. Trotzdem würde er nicht sagen, er habe mit dem Beruf „abgeschlossen“. Es gebe „bestimmt noch Dinge, wo ich sagen würde: Das würde mich sicher reizen und interessieren“.
Zum Beispiel ein Job beim deutschen Rekordmeister: „Ich würde ich mich nicht wehren, wenn jetzt Bayern München anruft und sagt: Wir haben etwas Probleme mit der Trainerfindung, hast du nicht Lust?“, scherzte Boll, der für St. Paulis Profis 293 Pflichtspiele absolvierte und für die zweite Mannschaft 33 Partien.
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Es hätten aber auch derer weniger sein können, nämlich bei einem Vereinswechsel – der zweimal durchaus möglich gewesen wäre, wie Boll verriet. „Einmal wäre es ein Abenteuer in England gewesen, was natürlich nochmal eine komplett andere Erfahrung gewesen wäre. Das andere Mal war natürlich, als Stani (Ex-Trainer Holger Stanislawski, d. Red.) gegangen ist, wo man sich gefragt hat, ob man sich auch nochmal anders orientiert. Aber wenn ich mir letztlich noch einmal die Bilder meines Abschieds in den Kopf rufe, glaube ich, war das die richtige Entscheidung – bestimmt nicht aus wirtschaftlicher, aber aus emotionaler Sicht.“ (max)