St. Pauli-Liebling kehrt ans Millerntor zurück – leider im falschen Trikot
Es ist noch ein bisschen hin. Aber in rund sechs Wochen wird es am Millerntor zu einem Wiedersehen mit einem ehemaligen St. Paulianer kommen, der bei der Anhängerschaft einen festen Platz im Herzen hat – und umgekehrt. Dass Leo Østigård aber ausgerechnet im Dress eines direkten Konkurrenten ins alte Wohnzimmer zurückkehren wird, trübt den nostalgischen Moment durchaus.
Es war schon spät am Montagabend, als der Transfer publik gemacht wurde. Die TSG Hoffenheim hatte sich bis dahin auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger nur Körbe eingeholt, doch dann landeten die Kraichgauer doch noch einen Coup: Leo Østigård. Ausgerechnet Østigård, in der Saison 2019/20 für Braun-Weiß aktiv und mit einer emotionalen Verbindung nach Hamburg bis zum heutigen Tag.
Hoffenheims Leo Østigård hat immer noch Kontakt zu St. Pauli
Der Kontakt des Norwegers, der längst Stammkraft in der Nationalmannschaft ist, zu St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann ist nie abgerissen. Und das trotz all der folgenden Stationen: Coventry, Stoke, Genua 93 (teilweise unter Alexander Blessin), SSC Neapel und schließlich seit vergangenem Sommer Stade Rennes, wo der inziwschen 25-Jährige Stammkraft gewesen ist, im Winter aber zwei Konkurrenten vor die Nase gesetzt bekommen hat. Hoffenheim hat Østigård, der laut transfermarkt.de aktuell sieben Millionen Euro wert ist, bis zum Saisonende ausgeliehen.
So nämlich! pic.twitter.com/RQzeElO9A4
— TSG Hoffenheim (@tsghoffenheim) February 4, 2025
Østigård trat im Derby gegen eine HSV-Eckfahen
Bei St. Pauli war letzlich die Kohle nie vorhanden, um für eine Wiedervereinigung mit Østigård sorgen zu können. Der Profi hatte immer wieder betont, St. Pauli sei seine große Liebe geblieben und es wäre sein Traum, irgendwann noch einmal an der Elbe spielen zu dürfen. Mehr als Worthülsen, hatte Bornemann bestätigt: „Er liebt St. Pauli wirklich.“
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Was auch anhand eines epischen Moments seiner Zeit beim Kiezklub festzustellen war. Nach dem 2:0-Derbysieg im Volkspark hatte Östigard in bester Bruce-Lee-Manier die Eckfahne im Volkspark attackiert und später über das Spiel gesagt: „Wenn ich irgendwann meine Karriere beende, wird dieses Spiel eines meiner größten gewesen sein.“
Bei Hoffenheim werden keine Begegnungen dieses Kalibers dazukommen. Allein schon deshalb nicht, weil es keine Basis gibt für Gefühlsduseleien seitens des Spielers, dessen einzige Verbindung nach Deutschland inzwischen zwar fünf Jahre alt ist, aber nichts an Intensität verloren hat. Mitte März werden die Emotionen wieder hochkommen bei Leo Østigård – leider im falschen Trikot.
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