St. Pauli-Profis jubeln
  • Vor 27.433 Fans bejubelten die Kiezkicker das 1:0 gegen Heidenheim.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli feiert Spitzen-Party am nicht ganz vollen Millerntor

Es war ein dickes Brett, aber sie haben es gebohrt bekommen: Der FC St. Pauli gewann vor 27.433 Fans am nicht ganz ausverkauften Millerntor mit 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim, distanzierte einen Verfolger auf satte neun Punkte und kletterte vorübergehend zurück auf den Zweitliga-Thron.

Das erste Drittel der Partie war komplett atypisch für das, was man seit Amtsantritt von Timo Schultz am Millerntor bisher zu sehen bekommen hat. Kein einziger ernstzunehmender Torabschluss stand nach einer halben Stunde zu Buche, die Dynamik fehlte, der Spielwitz, die Idee, wie man einen Gast knacken kann, der zwar ganz in weiß gekleidet, aber mehr Mauer als Ballett war.

2. Bundesliga: FC St. Pauli bezwingt Heidenheim

Heidenheim stand aber nicht nur enorm kompakt, sondern wurde auf der gelegentlichen Suche nach Nadelstichen durchaus fündig. Einen langen Ball von Theuerkauf nagelte Schimmer volley drüber (11.), nach einem genialen Pass von Mohr tauchte abermals Schimmer blank vor Nikola Vasilj auf, scheiterte aber am stark reagierenden Hamburger Schlussmann (22.). Und der war auch zur Stelle, als Kühlwetter aus spitzem Winkel den Hammer auspackte (30.).


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Glück hatten die Braun-Weißen zudem, als nach einem Handspiel von Jakov Medic der mögliche Elfmeterpfiff ausblieb, die Szene nicht einmal gecheckt wurde (22.). „Schwer zu sagen, das ist die Entscheidung des Schiedsrichters“, sagte Medic. „Manchmal ist es Pech, manchmal ist es Glück.“

Heidenheim-Ärger um möglichen Medic-Elfmeter

Und St. Pauli? Bis zur 37. Minute dauerte es, ehe sich Guido Burgstaller mal auf rechts durchtanken konnte und Schlussmann Müller erstmals zum Eingreifen zwang. Wie schon im ersten Durchgang vergangene Woche in Dresden machten zahlreiche Ungenauigkeiten und ungewohnte Missverständnisse auf dem Weg nach vorne alle anderen Situationen kaputt. Kurzum: Das torlose Remis zur Pause war noch das Beste aus Sicht der Hausherren.

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Aber es wurde besser. Mit Wiederbeginn erhöhten die Kiezkicker die Schlagzahl und kamen prompt zu Chancen. Die erste hatte Simon Makienok, der sich um Siersleben drehte, den Abschluss aber zu zentral platzierte und an Müller scheiterte (48.). Kurz danach war es Burgstaller, der nach Solo und Vorlage von Marcel Hartel verzog (53.).

Matchwinner: Daniel-Kofi Kyereh schoss den FC St. Pauli zum Heimsieg über den 1. FC Heidenheim. WITTERS
Daniel-Kofi Kyereh
Matchwinner: Daniel-Kofi Kyereh schoss den FC St. Pauli zum Heimsieg über den 1. FC Heidenheim.

Die Phase war zunächst nur von kurzer Dauer. Fortan nahm das Bild von Halbzeit eins wieder Gestalt an, was auch dem Fakt geschuldet war, dass sich im Aufbau erneut einfache, teils riskante Fehler einschlichen. Und trotzdem stand es urplötzlich 1:0. Initiiert vom immer aktiver werdenden Hartel kam der Ball zu Leart Paqarada, dessen maßgenaue Flanke Daniel-Kofi Kyereh am zweiten Pfosten fand. Volley, drin das Ding, die Führung (67.)!

Heidenheim verzweifelt am FC St. Pauli

Heidenheim musste jetzt mehr tun, mehr als ein Lattenkopfball von Kleindienst (83.) kam dabei aber nicht zustande. Vielmehr hatte St. Pauli mehrfach den K.o. auf dem Fuß (Burgstaller, 73.; Hartel, 81.; Makienok, 82.; Kyereh, 88.). Aber auch wenn diese Gelegenheiten ungenutzt blieben: Nach 15 Partien stand endlich mal wieder die Null, das Punktekonto wurde auf stolze 51 geschraubt.

„Das war sehr wichtig für uns“, pustete Medic durch und frohlockte: „Die Atmosphäre war unglaublich.“ Paqarada fand den Sieg ob der zweiten Halbzeit verdient, „und Glück gehört auch dazu. Wir haben die Geduld bewahrt, ich glaube, dass das belohnt wurde.“

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