St. Pauli-Profi Daniel-Kofi Kyereh
  • Ach du Schreck, das Spiel fällt aus: Daniel-Kofi Kyereh und der FC St. Pauli hätten gerne gespielt.
  • Foto: WITTERS

St. Pauli-Spiel abgesagt: Wie konnte es zu diesem Corona-Chaos kommen?

Die Fortsetzung der phänomenalen Heimserie muss warten, die Länderspielpause hat plötzlich XXL-Format und die Kiezkicker haben keine Chance, ihre Tabellenführung aktiv auf dem Rasen zu verteidigen. Die beste Mannschaft der Zweiten Liga ist am 13. Spieltag nur Zuschauer. Keine Tore, kein „Song 2“. Niemand siegt und singt am Millerntor. Was der Konkurrenz in den vergangenen Wochen nicht gelungen ist, hat Corona geschafft: den FC St. Pauli zu stoppen.

Nach einer stundenlangen Hängepartie, inklusive einer morgendlichen Trainingseinheit der Braun-Weißen, gab es am Freitagnachmittag um 15.45 Uhr Gewissheit. Für beide Vereine – und auch die mehr als 22.000 Fans, die eine Karte für die Partie haben.

Das für den Sonntag angesetzte Heimspiel gegen den SV Sandhausen findet nicht statt. Die DFL gab letztlich dem am Morgen eingereichten Antrag des Tabellen-15. statt, das Spiel aufgrund zahlreicher Corona-Fälle im Team abzusetzen und zu verlegen.

St. Pauli-Spiel gegen Sandhausen muss abgesagt werden

Dem SVS stehe „unter anderem aufgrund einer entsprechenden Quarantäne-Anordnung des zuständigen Gesundheitsamts nicht die nach der DFL-Spielordnung notwendige Mindestanzahl an Spielern zur Verfügung“, teilte die DFL mit. Laut Spielordnung müssen mindestens 15 Spieler einsatzbereit sein, davon „neun Lizenzspieler, darunter ein Torwart“.

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Es ist eine Zwangspause, die St. Pauli gar nicht in den Kram passt. Die Braun-Weißen haben einen Lauf. „Es ist kein Geheimnis, dass wir gerne spielen würden“, hatte Trainer Timo Schultz vor der Absage betont. Zudem sorgt die Verlegung für eine zusätzliche englische Woche. Ein Nachholtermin wird noch gesucht.

Absage ist für St. Pauli „eine schlechte Nachricht“

„Eine Spielabsage ist natürlich immer eine schlechte Nachricht, aber wir werden die Situation so annehmen, wie sie ist“, sagte Sportchef Andreas Bornemann. Der Gesundheitsschutz genieße weiter „höchste Priorität“.

In Sandhausen reagierte man „erleichtert“ auf die Absage. „Wir sind der Überzeugung, dass im Sinne der Gesundheit und des fairen sportlichen Wettbewerbs die richtige Entscheidung getroffen wurde“, so Geschäftsführer Volker Piegsa.

Sandhausen meldete offenbar noch weitere kranke Profis

Nach MOPO-Informationen soll die DFL den SVS nach dem Antrag zunächst darauf hingewiesen haben, dass die Mannschaft nach den Statuen spielfähig sei. Im Tagesverlauf soll der Verein weitere Spieler als krank (mit Corona-Symptomen) gemeldet haben.

Am Donnerstag hatte Sandhausen 18 positive Corona-Fälle vermeldet – zwölf Spieler und sechs Betreuer. Die Verläufe seien aufgrund der Impfungen mild, dennoch sei die hohe Anzahl „überraschend“.

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Einfach Pech? Die Frage drängt sich auf, wie es zu einem derart massiven Corona-Ausbruch kommen konnte, der fast 40 Prozent des SVS-Kaders betrifft – und das alles bei dem nach wie vor geltenden strengen Hygienekonzept. Ob nun ein Fehlverhalten der Sandhäuser vorliegt oder nicht: Der Fall sollte alle Vereine alarmieren und sensibilisieren. Infektionen bleiben eine Gefahr – für die Gesundheit und den Spielplan.

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