St. Pauli-Trainer Blessin zeigt Respekt vor dem „eisernen Vorhang“ von Baumgart
Wenn die zwei angriffsschwächsten Teams der Liga aufeinandertreffen, ist per se mal falsch beraten, wer ein Spektakel erwartet. Wenn dann noch dazu kommt, dass der FC St. Pauli und der 1. FC Union Berlin nachweislich ihre Stärken in der Defensive haben, liegt auf der Hand, was Alexander Blessin dann auch zum Besten gab.
Schon vorm Gastspiel in Bochum sei sein Gefühl gewesen: „Wer das erste Tor macht, wird das Spiel ziehen. Weil es sonst nicht viele Möglichkeiten auf beiden Seiten gab. Das wird jetzt wahrscheinlich genauso laufen.“ Nur eben hoffentlich andersherum, denn an der Castroper Straße hatte Braun-Weiß mit 0:1 verloren.
St. Pauli will aus Bochum-Pleite lernen
Aus eben jenem Auftritt, „als wir sehr destruktiv gespielt haben und ohne Mut“, müsse man die richtigen Lehren ziehen. Auch gegen Union werde es wieder „ein Spiel, das uns alles abverlangt, mit hoher Intensität. Und sie kommen wahrscheinlich mit etwas breiterer Brust an, nachdem sie das letzte Spiel gewinnen konnten“. Das 2:1 gegen Mainz war der erste Dreier unter dem neuen Coach Steffen Baumgart.
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„Ich kenne ihn aus seiner Zeit in Paderborn und Köln, weiß, dass er sehr mutig attackieren und vorne draufgehen will“, analysierte Blessin den Kollegen. „Es ist seine Prämisse, keine Angst vor Fehlern zu haben und dass er die Mannschaft anzünden will, weil er sehr emotional ist.“ In den ersten zwei Spielen hatte der Ex-HSV-Trainer auf eine Viererkette umgestellt, was nicht funktioniert hat. Ergo greife er jetzt mit der Rückkehr zur Fünferkette „zu Altbewährtem, das sich über Jahre hinweg bei der Mannschaft verfestigt hat“.
Kiezklub-Respekt vor Defensivarbeit von Union
Und dazu führte, dass es für alle Kontrahenten schwer war, gegen die Berliner gefährlich zu werden. Entsprechend groß ist St. Paulis Respekt vorm „eisernen Vorhang“. Man sehe klar die Qualität von Union, „wie sie verteidigen, vor allem vor der Kette. Auf der einen Seite dürfen wir nicht in Zonen spielen, wo sie wirklich stark sind. Und dann müssen wir genau schauen, wo wir Situationen kreieren können, wo wir Chancen sehen“.
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Das Hinspiel kann durchaus als Blaupause dienen, „denn so viele neue Aspekte von Union wird es nicht geben. Und genau da gilt es, jetzt wieder Hand anzulegen“. Analog zu Heidenheim, wo St. Pauli aus dem 0:2 im Hinspiel schlauer in zweite Duell ging – und prompt das Resultat umdrehen konnte.
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Aber es wird, das scheint absehbar, ein Nervenspiel. „Wir werden Geduld brauchen“, sagte Blessin, „denn verteidigen können sie halt. Wir müssen nicht in den ersten 15, 20 Minuten zehn Chancen haben. Das wird so nicht passieren. Geduld ist da schon ein wichtiger Aspekt.“