St. Pauli-Trainer sehr eindeutig: Das Aus für „Das Herz von St. Pauli“ steht bevor
Wer ein Amt beim FC St. Pauli übernimmt, muss sich darüber im Klaren sein, das es nicht immer nur um Fußball geht. Auch ein Trainer wird auf dem Kiez mit abseitigen Themen konfrontiert. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich Alexander Blessin im Vorfeld des Freiburg-Spiels zur Zukunft vom „Herz von St. Pauli” äußern musste.
Zur Erinnerung: Die über viele Jahre etablierte Punkrock-Version des Songs, die immer als letztes vor dem Einlaufen der Mannschaften gespielt wurde, steht vor dem Aus. Hintergrund ist eine umfassende Recherche des FC St. Pauli-Museums zur Entstehung des Liedes und zur persönlichen Geschichte des Texters Josef Ollig. Dessen Rolle als Soldat der Wehrmacht und Kriegsberichterstatter für die NS-Propaganda bereitet weiten Teilen der aktiven Fanszene große Probleme.
„Ich möchte nicht sagen untragbar, aber es geht in die Richtung“
An diesem Freitag, dem Tag vor dem Heimspiel gegen Freiburg, will und wird der Verein offiziell verkünden, ob es mit dem Song weitergeht oder nicht. „Mir persönlich gefällt dieses Lied, ich singe da auch immer mit”, erklärte Blessin. „Aber mit dieser Konstellation – ohne dass ich das was vorwegnehme – ist es schwierig. Ich möchte nicht sagen untragbar, aber es geht schon in die Richtung.”
Tatsächlich ist wohl davon auszugehen, dass der Song aus dem Programm genommen werden wird. Was naturgemäß Einfluss haben wird auf die Atmosphäre, was Blessin und seine Schützlinge allerdings schon vom vergangenen Heimspiel kennen. „Wir hatten es ja auch schon gegen Augsburg. Da sind die Hells Bells nicht geläutet worden, das war auch eine komische Stimmung”, erinnerte er sich an den Holocaust-Gedenktag.
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Einen Spannungsabfall aber habe es auch an dem Tag nicht gegeben, „wir haben trotzdem sehr, sehr schnell ins Spiel gefunden. Und ich glaube nicht, dass es die Fans deswegen unterlassen werden, uns zu unterstützen”.
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